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Die beiden Brüder Bo und Prosper flüchten nach dem Tod ihrer Mutter nach Venedig, wo sie hoffen, ihre snobistischen Tante und ihren Onkel abschütteln zu können. Diese wollen den jüngeren Bo adoptieren und Prosper in ein Internat stecken. In Venedig angekommen, machen die Brüder Bekanntschaft mit dem "Herrn der Diebe", einem Jugendlichen, der eine Gruppe heimatloser Kinder anführt, die in einem still gelegten Kino Unterschlupf gefunden haben. Eines Tages erhält der "Herr der Diebe" von dem Hehler Barbarossa den Auftrag, einen hölzernen Flügel zu stehlen, der zu einem sagenumwobenen Karussell gehört. Es heißt, dass dieses Karussel die Macht hat, Menschen wahlweise jünger oder älter zu machen. Der "Herr der Diebe", der in Wahrheit Scipio heißt, eigentlich aus gutem Haus stammt und unter seinem despotischen Vater zu leiden hat, sieht in dem Karussell die Chance, schnell erwachsen zu werden. Doch es sind noch andere, zwielichtige Gestalten hinter dem Geheimnis her.
Der "Herr der Diebe" basiert auf dem gleichnamigen Jugendbuch der Autorin Cornelia Funke. Das Drehbuch hält sich in punkto Handlung eng an die Romanvorlage, schafft es aber dennoch, einen eigenen Charakter zu entwickeln. Wenn dem Film auch vorgeworfen wird, Funkes gut ausgearbeitete Figuren zu bloßen Typen zu reduzieren, so muss ihm zugute gehalten werden, dass es ihm als Kinderfilm in der knappen Zeit nicht gelingen kann, allen Aspekten des Romans gerecht zu werden. Sehr schön gemacht sind die Aufnahmen von Venedig, sowie die Kulissen des alten Theaters.
Als Specials enthält die DVD eine Reihe verpatzter und nicht verwendeter Szenen, eine Dokumentation, den Kinotrailer und "Moscas Animation". Letztere ist der Kurzfilm, den eines der Kinder im Film erstellt hat. Als Sprachen sind die deutsche und englische Tonspur enthalten, sowie eine Audiodeskription für Blinde auf Englisch. Unverständlich erscheint hier, wieso es keine auf Deutsch gibt.
"Herr der Diebe" ist ein liebevoll gemachter Kinder- und Jugendfilm und eine nette Abwechslung zu budgetreichen Projekten wie Harry Potter. Die Geschichte ist gut nachvollziehbar, auch wenn sie am Ende durch den starken phantastischen Anteil etwas verliert. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet, nur die Erwachsenen erscheinen - wie es bei Kinderfilmen oft der Fall ist - stark überzeichnet.