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Manchmal muss es eben auch Trash sein. Viele Filme, die zu Kult geworden sind, haben Ähnliches zu bieten, wie "Reign of Fire" - fehlende Logik, ein paar nette Sprüche und viel Action, ein bisschen unfreiwillige Komik und ein paar Figuren, die ein bisschen ungewöhnlich sind.
Quinn ist noch ein kleiner Junge, als er zufällig mit dabei ist, als unter London bei einer U-Bahn-Bohrung nicht nur ein Drache gefunden wird, sondern auch die Baustelle völlig vernichtet. Einige Jahre später ist Quinn der Chef einer kleinen verbarrikadierten Siedlung irgendwo in England. Drachen haben die Herrschaft auf der Erde übernommen, sie vernichten, sie zerstören und fressen die Asche dessen, was sie verbrannt haben - ja, biochemisch gesehen vermutlich völliger Blödsinn, aber Logik muss bei diesem Film ja eh abgeschaltet werden.
In der Gemeinschaft um Quinn herum gibt es eine Menge eigene Probleme. Man hungert, das ist alles nicht so einfach, wenn man im Schatten der Drachen leben muss. Dann kommen Amerikaner, eine hochspezialisierte Einheit, angeführt von Denton Van Zan, einem glatzköpfigen durchgeknallten Piraten, der mit Streitaxt, Panzern und Hubschrauber gegen die Drachen antritt und sich zu Recht Drachentöter nennen darf. Quinn lässt Van Zan in die Siedlung, gerät aber auch schnell mit ihm aneinander. Gemeinsam macht man einen Drachen kalt, und es ist wieder ein Weibchen, denn es gibt wohl nur ein Männchen, das, wie bei Fischarten üblich, alle Gelege besamt, weitere Männchen braucht es da nicht. Dieser Drachenmann soll in London leben, soll der sein, den Klein-Quinn damals sah. Van Zan macht sich auf den Weg, wird aber vernichtend geschlagen. Jetzt gilt es für Quinn, den Amerikaner zu unterstützen und dem Drachenboss gehörig die Leviten zu lesen.
Wie Regisseur Rob Bowman in dem Interview auf der DVD erklärt, hatte er vor einen Genrefilm, einen B-Film, zu drehen, aber mit der Qualität eines A-Films, eines großen Hollywood-Films. Und das beschreibt den Film gar nicht so schlecht. Denn die Herrschaft des Feuers sieht gut aus, richtig gut sogar. Effekte und Bilder sind kinotauglich, und der Feueratem sah wohl so gut aus, dass beim Kinokassenschlager "Harry Potter und der Feuerkelch" die Drachen samt Schwefelausdünstung ziemlich exakt kopiert wurden. Daneben ist der Film auch noch richtig gut besetzt. Allen voran Christian Bale als Quinn und Matthew McConaughey als Van Zan spielen das sehr routiniert und für Actionfilme sehr ansprechend - man erwartet in diesem Genre auch nicht unbedingt die ganz große Leistung und wird hier eher noch positiv überrascht. Na, und das Drehbuch? Einerseits sehr gut, die Spannungssteigerung ist gut, es wird immer noch ein bisschen draufgesattelt, der Plot ist gut entwickelt, die Figuren spannend gezeichnet, und dann kommen noch ein paar Sprüche dazu, die recht witzig sind, es gibt durchaus auch etwas zu lachen, was in einem guten Actionfilm auch einfach dazu gehört.
Aber die Logik? Ein Drachenmännchen wird in London wiedererweckt und die Weibchen, woher kommen die? Die Drachen fressen Asche? Die können bei Tag und Nacht super sehen, sind aber im Zwielicht fast blind? Nein, Logik ist hier echt ein Problem und auch kein kleines. Wer dieses Bedürfnis nach einer gewissen Logik nicht hat, das Märchen mit seiner inneren Logik annimmt oder gerade nicht so auf Nachdenken steht, der kann sich hier wunderbar unterhalten und kommt auch noch in den Genuss eines richtig guten Todes, spektakulär und unsinnig, aber richtig cool. Lohnt sich also doch.
Ausstattung der DVD ist ordentlich. Besagtes Interview und zwei kleinere Making-offs komplettieren Film und Untertitel, Trailer gibt es auch. Zur Komplettausstattung fehlt nur ein Kommentar, aber so viele schauen sich ja den Kommentar von Regisseur oder Hauptdarsteller auch nicht an.
Die FSK für den Hauptfilm liegt übrigens bei 12 Jahren.