Einst lebten sie unter strahlenden Himmel, doch die Menschen gewannen die Schlacht gegen sie und seitdem leben sie im Untergrund.

Sie, das sind magische Geschöpfe, die von der Erdoberfläche vertrieben wurden und nun ihr Leben unter Tage verbringen müssen. Doch auch unter den magischen Kreaturen gibt es lichte und dunkle Gestalten, die Elfen leben in der Lightworld, Werwölfe, Vampire und Todesengel in der Darkworld. Jedoch eins eint sie alle, sie sind nahezu unsterblich, nur Gewalteinwirkungen oder Gift können ihnen etwas anhaben.

Todesengel nehmen dabei einen besondere Stellung ein, sie sammeln die sterbenden "unsterblichen" Seelen ein. Und jede Gelegenheit ist ihnen recht, so erscheint eine Elfe, die einem über den Weg läuft, als leichte Beute. Doch diese vermeintliche Elfe wird dem Todesengel Malachi zum Verhängnis. Seine Beute ist die Halbelfe Ayla und ihr sterbliches Blut das Einzige, was einen Todesengel seine Unsterblichkeit kosten könnte. Und es kommt, wie es kommen muss, von jetzt auf gleich wird aus Malachi ein gefallener Engel, ein sterbliches Wesen mit echten Gefühlen. In diesem Zustand ist er Ayla hilflos ausgeliefert und aus der Beute wird die Jägerin, doch Ayla verschont sein Leben, obwohl es ein schwerer Verstoß gegen ihr Gelübde als Assassine ist. Sicher, den Darkworlder nie wieder zu sehen überlässt Ayla Malachi seinem Schicksal und kehrt in die Lightworld zurück.

Doch Malachi wird gerettet und das einzige seiner neuen Gefühle, das ihm zusagt, ist der Hass und der Gedanke an Rache, nichts ahnend, welch mächtigen Pakt mit seinem Wunsch, Ayla wieder zu sehen, besiegelt wird. Eine uralte Prophezeiung nimmt ihren Anfang ...

"Herrscherin des Lichts" ist der Auftakt einer neuen Trilogie aus der Feder von Jennifer Armintrout.

In der Welt der Autorin haben die Menschen die mystischen und fantastischen Wesen in den Untergrund getrieben, wo sie nun ihr Dasein fristen. In der Unterwelt erschafft die Autorin ein Zweiklassensystem - Elfen leben in der Lightworld, den oberen Schichten, den ehemaligen U-Bahn-Strecken; Dämonen, Vampire und Todesengel in der Darkworld, den Abwasserkanälen, die noch unter der Lightworld liegen. Getrennt werden die zwei Ebenen durch den sogenannten grauen Streifen - Zuflucht für alle, die weder in der Oberwelt noch im unterirdischen Reich willkommen sind.

Die Hauptprotagonisten sind selbst für diese Welt alles andere als normal - Ayla ist eine Halbelfe und hat es trotz ihres menschlichen Makels geschafft, in der Lightworld aufgenommen zu werden. Malachi ist ein gefallener Todesengel, der sich plötzlich mit einem sterblichen Körper und Gefühlen auseinandersetzen muss.

"Herrscherin des Lichts" ist in seinem Charakter ganz klar ein Einführungsroman. Die einzelnen Welten werden vorgestellt und die zwei Charaktere, die eher zu den Außenseitern ihrer Gesellschaft gehören, werfen ein kritisches Licht auf ihre Gesellschaften.
Und doch geht es eigentlich erst einmal um etwas anderes - Jennifer Armintrout lässt eine unerklärliche Liebe erblühen, die zwar in ihrem Symbolismus unübertroffen ist, aber einfach ohne echten Hintergrund zustande kommt, in dem einen Moment wollen sie sich noch töten und im nächsten Moment fallen sie übereinander her. Zu allem Überfluss handelt es sich natürlich auch noch um eine verbotene Liebe, die weit größere Bedeutung erhält als es die Protagonisten erahnen konnten - ein klarer Fall von zu viel des Guten.

Trotzdem ist die Idee hinter dem Buch wirklich interessant und verfügt über genügend Potenzial, um auch in diesem Geiste weitergeführt zu werden. Außerdem ist das große Ganze wesentlich durchdachter und detaillierter, als es die Liebesbeziehung der Hauptfiguren ist, sodass man über diese kleine Schwäche leicht hinwegsehen kann.

Bleibt abzuwarten, was die Autorin daraus macht, eine gute Idee und reichlich Potenzial für mehr sind definitiv vorhanden und machen Lust auf mehr, sollte sie über die Kinderkrankheiten dieses Bandes hinweg kommen.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.