Wenn man vom Teufel spricht, so denkt man wahrscheinlich kaum an seine erotische Ausstrahlung, sondern eher an Schwefeldampf und Bocksfuß. Dennoch ist die Erotik des Teufels schon im Mittelalter Gegenstand vieler Betrachtungen gewesen, als die furchtbaren Hexenprozesse ihren Lauf nahmen. Christian von Aster hat sich zu dieser Erotik seine eigenen Gedanken gemacht und sie in seinem Verlag "Midas Publishing" als das Werk "Höllenherz. Eine erotopoetische Diableske tragischer Natur" veröffentlicht.

Ein Teufel wird aus der Hölle verstoßen, weil er allzumenschlich ist und ein Herz besitzt. Auf der Suche nach Liebe begegnet er den verschiedensten Damen, welche sich ihm willig hingeben. Ein gehörnter Verlobter macht sich auf die Suche nach dem Teufel, um sich an ihm zu rächen.

In neun Erzählungen erfährt der Leser vom Treiben des Teufels in der Welt. Dieser sucht nach einer Dame, welche ihm Liebe zu schenken vermag und die erste Liebesnacht mit ihm überlebt. Nach vielen Irrungen und Wirrungen findet er sie, doch der Morgen danach hält für den Leser eine Überraschung bereit.

Christian von Aster beschreibt die Suche des Teufels mit der von ihm bekannten Sprachvarietät, welche zwischen neo-mittelalterlich und modern liegt. Dabei kann er aber einige Untiefen, welche das erotische Thema mit sich bringt, nicht immer umschiffen. So verfällt er bei den Beschreibungen der Liebesakte zu sehr in eine blumenreiche Sprache. Es ist verständlich, dass er so verfährt, möchte er doch den Vorwurf der Pornographie nicht auf sich laden. Dennoch wirken daher viele Sätze eher wie aus einem Nachkriegsliebesroman, als von einem modernen Autoren und führen dazu, dass der Leser mehr lächelt als sich in eine erotische Stimmung versetzt fühlt.

Der Band zählt sicherlich nicht zu Christian von Asters besten Werken. Dem Sammler ausgefallener phantastischer Natur ist er dennoch zu empfehlen, da er sich konsequent abseits ausgetretener literarischer Pfade bewegt.