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 Höllental


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit macht sich der Bergwachtmitarbeiter Roman Jäger auf den Weg, um die Tore des Klammeingangs zu schließen. Maßnahmen, die notwendig sind, um übermütigen Touristen den Zutritt in gefährliche Regionen des Höllentals zu verwehren. Allerdings ist er nicht der Einzige, der sich mitten im Schneegestöber einen Weg durch die Höllentalklamm bahnt. Zeitgleich mit ihm erklimmt eine zierliche Frau den Stangensteg bis zur Eisernen Brücke, um von dort in den sicheren Tod zu springen. Eine Verzweiflungstat, deren Zeuge Roman Jäger wird und die er mit allen Mitteln verhindern will. Doch die lebensmüde Frau schafft es, sich seiner rettenden Hand zu entwinden und den geübten Bergsteiger allein und von Schuldgefühlen geplagt auf der Brücke zurückzulassen. Grund genug für ihn, die Hintergründe des entsetzlichen Unglücks zu hinterfragen und auf ein Geheimnis zu stoßen, das ungeheuerlich ist.

"Höllental" ist ein Thriller, der einige Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen. So nimmt der Leser nach einem verheerenden Rettungsversuch zunächst einmal an der Bergung der Toten teil, setzt sich mit dem vermeintlichen Unvermögen von Roman Jäger auseinander und verfolgt das Kompetenzgerangel mit dem für die Untersuchung zuständigen Oberkommissar Leitenbacher. Szenen, die nicht uninteressant sind, den Handlungsverlauf allerdings nicht vorantreiben. Erst als Roman Jäger auf einen Privatdetektiv trifft, sich mit der Freundin der toten Studentin verabredet und einem Vorfall aus der Vergangenheit nachgeht, kommt Bewegung in das Geschehen. Von nun an häufen sich die rätselhaften Vorkommnisse, tauchen immer wieder neue Verdachtsmomente auf und lassen nicht nur Roman Jäger Schlimmes vermuten.

Die Darstellung der tragischen Ereignisse erfolgt in einer bildhaften Sprache und ist mit Rückblicken in die Vergangenheit versehen. So gelingt es dem Leser Schritt für Schritt die Begebenheiten vor dem schicksalhaften Selbstmord der jungen Studentin nachzuvollziehen und deren Beweggründe zu verstehen. Aber nicht nur die Schilderung der Handlungsabfolgen wurde geschickt konstruiert, auch die in ihm agierenden Figuren sind vielschichtig gestaltet und erlauben einen tiefen Einblick in deren Gefühlswelt. Egal ob der Vater der toten Studentin hinter einem Wutausbruch seine Trauer verbirgt oder die beste Freundin der Toten verzweifelt nach dem Grund des Selbstmordes sucht: Die Handlungsweisen aller Beteiligten werden glaubwürdig dargestellt und vereinen sich zu einem Geschehen, dessen Verlauf fatale Folgen hat.

Fazit:
Ein Thriller mit Sogwirkung, der seine Spannung aus rätselhaften Vorkommnissen in der Vergangenheit und deren schrittweisen Aufklärung bezieht. Gut durchdacht und flüssig geschrieben, spielt er mit der Neugierde seiner Leser und schafft es, ihre Ängste wahr werden zu lassen.

Eine Leseprobe gibt es hier auf der Website des Verlags.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 18. Februar 2013 | ISBN: 978-3442475612 | Originaltitel: Höllental | Preis: 8,99 Euro | 352 Seiten | Sprache: Deutsch

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