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 I am Legend

Autoren: Richard Matheson
Regisseure: Francis Lawrence
Schauspieler: Will Smith
Verlag: Warner Home Video

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Robert Neville ist allein. Mitten in New York macht er Jagd auf Hirsche, einzig seine Schäferhündin Samantha begleitet ihn. Seit fast drei Jahren durchstreift er die verlassenen Straßen auf der Suche nach brauchbaren Waren und Konserven. Er ist der einzige Überlebende einer weltweiten Katastrophe. Konzipiert, um den Krebs zu besiegen, hat ein Virus die Menschheit innerhalb weniger Wochen vernichtet. Die Wenigen, die überlebten, mutierten zu lichtscheuen Wesen, die alles menschliche verloren haben und mit außergewöhnlicher Aggressivität in tiefer Nacht nach Beute jagen. Diese Kreaturen sind zugleich Bedrohung und Chance für Neville. Der Molekularbiologe versucht fieberhaft, in seinem unterirdischen Labor ein Antiserum zu entwickeln und die überlebenden Monster zu heilen. Dafür verwendet er skrupellos die wenigen Mutierten, derer er habhaft werden kann, als Versuchskaninchen. Dutzende hat er so bereits getötet. Nur die Hoffnung, eines Tages die heilbringende Substanz zu finden und die Menschheit doch noch zu retten, hält ihn am Leben.
Unvermutet erwächst ihm aus dem Kreis der Mutierten ein Gegner, der ihm gewachsen zu sein scheint. Und eines Tages geschieht das Undenkbare. Neville gerät selbst in eine Falle und muss um sein Überleben und das seines Hundes kämpfen, will er nicht alle Hoffnung fahren lassen.

1954 erschien der Roman "I am legend" von Richard Matheson. Bahnbrechend gefeiert als Belebung des Horrorromans, der sich mit dem Vampirismus beschäftigt, wurde der Stoff viermal verfilmt. Vincent Price, Charlton Heston, Mark Dacastos und Will Smith mimten den letzten Mensch auf Erden. Leider hält sich nur die neueste Verfilmung mit Dacastos halbwegs an die Buchvorlage.

Der Hollywoodblockbuster "I am Legend" mit Will Smith hingegen geht einen völlig anderen Weg. Aus den menschlichen Vampiren werden computergenerierte Zombies, aus der äußerst kritischen Botschaft des Buchs, dass der "letzte Mensch", der seine infizierten Mitmenschen reihenweise tötet, das eigentliche Monster ist, wird ein Held, der die Rettung der gesamten Menschheit ermöglichen will.
Neben offensichtlichen logischen Problemen, die Story umzusetzen, Längen, in denen Will Smith durch leere Straßenfluchten rast und schleicht, abrupten Wendungen, die völlig lächerlich punktgenau absolut unglaubwürdige Charaktere einführt - und darüber hinweg geht, dass ein Tier, ein Monster, ein unmenschliches und nur noch aggressives Wesen kaum eine sinnvolle, raffinierte Falle aufzubauen in der Lage ist, die Robert Neville fangen könnte - hat der Film auch einige positive Seiten.

Zunächst überrascht Will Smith mit einer Glanzleistung. Der "Man in Black"-Star, eher für Action- und Klamaukfilme bekannt, zeigt, dass er ganz alleine einen Film tragen kann, der zudem auch noch eine sehr diffizile Charakterdarstellung von ihm verlangt. Hut ab!
Des Weiteren ist selten eine leere Welt so packend optisch inszeniert worden, wie in "I am Legend". Dieses New York ist fantastisch, beeindruckend und fesselnd. Weiterhin können auch die Computer-Menschen punkten. Sie wirken schlicht echt. Ihre unglaubliche Aggressivität ist perfekt in Szene gesetzt.

Das war es aber auch schon. Die letzten Minuten mögen Hollywood-typisch "political correct" sein, passen aber weder zum Film noch können sie inhaltlich befriedigen. Der Pathos wirkt aufgesetzt, die Lösung dummdreist, die Schlussszene peinlich.

Was bleibt, ist ein grandioser Will Smith, gute Computeranimation, perfekte Optik und in seltenen Momenten eine so tiefgreifend erschütternde Eindringlichkeit, dass man eine Gänsehaut bekommt.
Der Kauf der DVD-Singel-Version genügt völlig, die Extras sind nicht schlecht, aber für den Genuss des Films eher überflüssig.

Vielleicht hat man ja noch dreißig Minuten zusätzliche Szenen im Keller, die in einem oder zwei Jahren für eine bessere Fassung des Films sorgen könnten, denn die sechsundneunzig Minuten Laufzeit hätten vor allem in der letzten Viertelstunde deutlich mehr Szenen vertragen.

Fans von Will Smith sollten sich den Film in jedem Fall anschauen - besser war der Schauspieler noch nie. Ansonsten aber kann der Film nur optisch wirklich überzeugen, scheitert aber an dem Versuch gleichzeitig die Vorlage umzusetzen und dessen Botschaft zu negieren.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Mai 2008 | FSK: 16 | Laufzeit: 96 Minuten | Preis: 14,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Dt. f. Hörg., Deutsch, Englisch, Portugiesisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch

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