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Igraine kann es kaum noch aushalten. Ihr Bruder Albert und ihre Eltern Sir Lamorak und Melisande zaubern jetzt schon seit einer Woche ihr Geburtstagsgeschenk. Doch am Morgen des großen Tages ist alles ganz anders, wie sie es sich vorgestellt hat. Zwar ist das Geburtstagsgeschenk fantastisch und Igraine freut sich sehr, doch ihre Eltern sind leider durch einen Versprecher beim letzten Vers des Zauberspruchs zu Schweinen geworden. Und das Glas mit den roten Riesenhaare ist leider leer. Somit kann Albert sie nicht wieder zurückverzaubern.
Zu allem Überfluss erscheint der fiese Fürst Gilgalad und sein grausamer Untertan, der "Stachelige Ritter", vor dem Burgtor. Er fordert die berühmten Zauberer Lamorak und Melisande auf, ihre wertvollen Zauberbücher zu übergeben. Andernfalls werde er die Burg niederreissen.
Da ist guter Rat teuer, denn die "Großen Zauberer" sind Schweine und können nicht mal eine Maus herbeizaubern. Und Igraine und Albert sind Kinder, die niemand ernst nimmt.
Als Gilgalad wütend zu seiner Burg Düsterfels zurückreitet ist klar, dass er mit seiner Ritterarmee bald vor den Toren von Burg Bibernell erscheinen wird und sie erobert.
Die schöne Melisande, Sir Lamorak und Albert sehen es nicht gerne, aber nur der Plan von Igraine verspricht einen kleinen Hoffnungsschimmer. Sie will nach Burg Düsterfels reiten, das schnellste Pferd stehlen, zu den Riesen reiten, die Haare besorgen und zurückkehren - und das alles in nur vier Tagen.
1998 erschien "Igraine Ohnefurcht". Dieses kleine, feine Rittermärchen ist spannend, witzig, locker und schwungvoll geschrieben und spart nicht mit köstlichen Einfällen, atemberaubenden Szenen und packenden Abenteuern.
Held der Geschichte ist ein zehnjähriges Mädchen, dass sich eigentlich vor nichts fürchtet - es sei denn, das Etwas hat acht haarige Beine.
Wie Igraine es schafft sämtliche Hürden zu nehmen, ihren Humor nicht zu verlieren und alle zu beeindrucken, die ihm nichts zutrauten, ist äußerst unterhaltsam zu lesen.
Dank der liebevoll gezeichneten Illustrationen, die Cornelia Funke selbst beigesteuert hat, erhalten sämtliche Charaktere Gesicht und Statur und wachsen dem Leser sehr schnell ans Herz. Fast keine Doppelseite ist ohne kleine Skizze, Randzeichnung oder großformatiger Illustration. Die Fülle der Details, Personen, Gegenstände und Landschaftsausschnitt ist beeindruckend. Hier ist die Illustration nicht Beiwerk oder Schmuck, sondern Teil des Buches, der mit zunehmender Dauer des Abenteuers wichtiger wird.
Bereits die farbige Einbandillustration vermittelt einen sehr guten Eindruck über Qualität und Aussagekraft der Bilder im Inneren des Buches.
Ohne Zweifel kann die Geschichte von "Igraine Ohnefurcht" auch neben den bekannten Romanen der Autorin wie "Herr der Diebe", "Die Wilden Hühner" oder "Tintenblut" und "Tintenherz" bestehen - wenn man beachtet, dass es für Leser ab acht Jahren konzipiert wurde.