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Der Russe Vlad und der Ungar Joska sind die besten Freunde. Sie leben zusammen mit Vlads Tochter Anya in einem Wohnkomplex in den USA, in dem es noch mehr illegale Einwanderer gibt. Alle träumen sie zusammen den amerikanischen Traum, ob Mexikaner, Chinese oder Europäer. Dumm nur, dass Vlad und Joska einfach keinen Job bekommen, mit dem sie ihr Leben angemessen finanzieren können. Denn wie soll man das auch anstellen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung und damit ordentliche Arbeitslizenz?
Zum Glück wissen sich die trink- und feierfesten Freunde zu helfen, und so wird ein Job nach dem anderen getestet. Ob Kaufhausmitarbeiter oder Türsteher, Trinkspielteilnehmer oder Restaurantbesitzer, Vlad und Joska stürzen sich in jedes neue Abenteuer. Daneben will man aber auch nicht vergessen, dass man ja noch die Frau fürs Leben sucht. Und so trudeln die beiden Chaoten von einem Fettnäpfchen ins nächste. Wenn das mal gut geht …
Wer sich bei Cartoonserien auskennt, wird sich bei dem Stil des Zeichentrickfilms sofort an zwei Produktionen erinnert fühlen: Regisseur Gabor Csupo hat ebenso an den „Rugrats“ wie an „Aaah! Monster“ mitgewirkt. Die eher hässlichen Figuren müssen aber auch gar nicht schön gezeichnet sein, um sympathisch zu sein, und so verfolgt der Zuschauer amüsiert Vlads und Joskas kuriose Erlebnisse auf dem Weg zu Geld und Frauen.´
Witzigerweise erkennt man trotz des brachial einfachen Zeichenstils überraschend viele Prominente im Hintergrund des Geschehens, und damit sind nicht nur Stars wie Sylvester Stallone oder Christina Aguilera gemeint, die namentlich genannt werden. Ozzy Osbourne kann man ebenso ausmachen wie Jennifer Aniston und Brad Pitt oder Verne Troyer. Schließlich spielt das Ganze in L.A., und da sollte man auch ein paar Stars auflaufen lassen, selbst in einem Zeichentrickfilm.
Die Story selbst enttäuscht bei aller guten Laune, die der Film bereitet, dennoch. Die Katastrophen, die über Vlad und Joska hereinbrechen – oder die von ihnen verursacht werden –, sind recht lustig, reihen sich aber etwas wahllos aneinander und ermüden nach einer Weile. Der große Zusammenhang, abgesehen davon, dass die beiden nach Arbeit und schönen Frauen suchen, fehlt ein bisschen, und auch liebenswerte Charaktere wie der mexikanische Freund der Jungs – im Amerikanischen übrigens von Freddy Rodriguez gesprochen – oder der alte schwarze Nachbar, der natürlich nur rein zufällig an Morgan Freeman erinnert, hätten etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Zudem gibt es einen Bruch nach etwa einer Stunde Film, der an abgeschlossene Folgen einer Serie erinnert; ging es eben noch darum, einen Job zu finden und Geld zu verdienen, wenden sich die beiden Freunde plötzlich den Frauen zu, treiben mit einem Mal Sport und verzichten auf Wodka. Warum man beide Handlungsstränge nicht einfach verknüpft hat, sondern sie stattdessen aufeinander folgen lässt, wissen wohl nur die Macher. Dass immer wieder die Themen Ausländerfeindlichkeit, Vorurteile, faires Miteinander und Freundschaft angerissen werden, ist wiederum gelungen, wenngleich manchmal etwas zu plakativ eingebracht.
Die deutsche Synchronisation ist überraschend gut, obwohl nur wenige Sprecher wirklich bekannt sind. Dennoch ist die amerikanische Version vorzuziehen, gibt sie die Thematik doch noch etwas treffender wieder, zudem man Sprecher wie eben Rodriguez, Hank Azaria und Dan Castellanata, beide von den „Simpsons“ bekannt, verpflichten konnte. Im Deutschen etwa klingt der Mexikaner wie ein Osteuropäer, und Christina Aguilera spricht ebenfalls mit seltsamem Akzent. An Extras hat die DVD außer einer Bildergalerie und einem Musikvideo leider nichts weiter zu bieten.
„Immigrants – L.A. Dolce Vita“ greift das Thema des amerikanischen Traums und der vielen Immigranten, die ihn träumen, lustig und augenzwinkernd auf. Etwas mehr Zusammenhang zu den einzelnen Erlebnissen hätte es aber schon sein dürfen, und auch die Zeichnungen sind gewiss nicht jedermanns Sache.