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 Impostor


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Als Kind verliert Spencer Olham seinen Vater im Krieg gegen Alpha Centauri. Von diesem Moment an hat er nur noch ein Ziel: eine Waffe entwickeln, die den übermächtigen Außerirdischen Paroli bieten kann.
Dreißig Jahre später ist Olham kurz vor der Vollendung seiner erträumten ultimativen Waffe. Er verbringt einen dreiwöchigen Urlaub mit seiner Frau und ist rechtzeitig vor der Vollendung wieder zurück. Doch auf dem Weg zu seinem Labor wird er von Major Hathaway festgenommen und in einen Untersuchungsraum gebracht. Hathaway, Spezialist für die Abwehr der Infiltrationsversuche der Außerirdischen, hat eine Nachricht zwischen zwei Raumschiffen der Centauri dechiffriert, die unmissverständlich ist: Olham ist ausgetauscht worden und soll als lebende Bombe in der Nähe der Premierministerin explodieren. Perfiderweise ist die Bombe nicht zu orten und erst die Zerstörung des Körpers ist der endgültige Beweis für die Richtigkeit der Behauptung von Hathaway. Nur er und sein Vorgesetzter wissen, dass von zehn Verdächtigen nur einer tatsächlich eine lebende Bombe ist. Doch Olham kann sich durch entschlossenen Widerstand aus seiner ausweglosen Lage befreien und fliehen. Er gilt nun als Staatsfeind Nummer 1.
Unerbittlich und voller Hass auf die Außerirdischen verfolgt ihn Hathaway. Dass Olham auf der Flucht seinen besten Freund Nelson Gittes erschießen muss, um zu entkommen, lässt ihn beinahe verzweifeln. Kurz vor der Entdeckung außerhalb des Schutzschildes der Stadt retten ihn dort lebende Flüchtlinge. Diese Ausgestoßenen, bar jeden Schutzes gegen die Außerirdischen und ohne medizinische Versorgung, erhoffen sich von Olham Medikamente und Geld. Er bestärkt sie in diesem Glauben, denn diese Menschen sind seine einzige Hoffnung, seinen Verfolgern zu entkommen. Da seine Frau Maya im Zentralkrankenhaus der Stadt arbeitet, hofft er, dass ihn der Anführer der Ausgestoßenen, der farbige Cale, in die Stadt bringen kann. Doch Zweifel beginnen an Spencer Olham zu nagen. Einige der Argumente von Hathaway sind nicht von der Hand zu weisen. Er beginnt sich zu fragen, ob er noch er selbst ist oder ein Replikant mit seinen Erinnerungen und einer Bombe im Herzen.

Nach einer romantischen Einleitung beginnt für den Hauptdarsteller und den Zuschauer unvermittelt ein Alptraum. Der nette Wissenschaftler, von Gary Sinise perfekt verkörpert, soll ein Außerirdischer sein. Und sein Gegner ist ein zynischer, grausamer und ohne jede Moral handelnder Militär. Diese "Gut gegen Böse"-Szenerie ist nicht neu und kommt einem sehr schematisch und wenig kreativ vor. Entsprechend sind auch die überraschende Flucht, die Hilfe durch Ausgestoßene und die Tarnung des "Guten" langweilig, weil vorhersehbar. Auch die fast manische Art, in der "der Böse" sein Ziel, den guten Wissenschaftler, verfolgt, ist altbekannt und nicht originell.
Alles scheint auf einen zwar gut gemachten, mit sehr guten Schauspielern geadelten, aber langweiligen Film hinauszulaufen.
Wären da nicht die existenziellen Zweifel Olhams und die sehr unterschwelligen Hinweise und Rätsel. Sie machen den Film zunehmend spannend. Ist er ein Mensch oder eine lebende Bombe? Mit jedem Schritt, den er unternimmt, um sich Klarheit zu verschaffen, verdunkelt er die Sicht auf die entscheidende Antwort. Anstatt befreit aufatmen zu können, mehrt sich seine Angst, er könne tatsächlich ein Alien sein. Die Psychologie dieser Situation wird auf das Unerträglichste gesteigert. Der Zuschauer zweifelt und verzweifelt. Ist der Böse etwa im Recht? Muss man ihm innerlich Abbitte leisten? Das wäre absolut gegen jede "political correctness". Dieser Unmensch soll in Wahrheit der Retter der Menschheit und der Mission zur Beseitigung der Außerirdischen sein? Undenkbar.
Und dann kommt der Schluss dieses Films. Eine absolut überraschende, verstörende und schreckliche Wendung. Und fassungslos sitzt der Zuschauer da, betrachtet den Abspann und die Erkenntnis setzt sich durch: Das war ein wirklich guter, spannender und mitreißender Film. Die scheinbar klischeehafte Handlung, der vorhersehbare Verlauf, die bekannten Versatzstücke: eine Täuschung des Zuschauers. Aufs Glatteis geführt! Und das so nachhaltig wie perfekt, meine Hochachtung.

Fazit: Achtung, wenn Sie glauben, dieser Film sei wie viele andere - und diese Erkenntnis erlangt man in der ersten halben Stunde unweigerlich - sollten Sie dem Film trotzdem eine Chance geben. Zum Ende hin werden Sie die Augen aufreißen und staunen, wetten?

Das Widescreen-Bild (1,85:1) optimiert 16:9, ist in einigen Szenen nicht ideal. Ohne einen Breitbildfernseher, also nur im Format 4:3, mit extremen Balken oben und unten, kann man viele der dunklen und panoramaartigen Szenen kaum genießen. Auch die Tonspur (DD 5.1) ist "nur" mit einem Stereo-TV wenig voluminös und eher blechern. Mit der richtigen Ausstattung allerdings ist der Raumklang phänomenal und unterstützt vor allem wirksam die Action-Sequenzen. Leider sind die Extras kaum der Rede wert und vernachlässigbar.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. April 2005 | FSK: 16 | ISBN: B0007VEPV2 | Laufzeit: 92 Minuten | Originaltitel: Impostor | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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