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Die Ausstellung, die am 15. April 1874 im Atelier des Fotografen Nadar eröffnet wurde, löste alles andere als Begeisterungsstürme aus. Vielmehr war man damals entsetzt über diese neu gebildete Kunstgruppe, die den lästerlichen Namen "Impressionisten" bekam. Damals konnte sich wohl niemand vorstellen, dass ungefähr hundert Jahre später die Bilder dieser Künstler und derer, die ihnen nachfolgten, Höchstpreise auf dem Kunstmarkt erzielen würden und ihre Ausstellungen immer mehr Menschen veranlassen würden, sich bei Wind und Wetter stundenlang in eine Warteschlange zu stellen.
Bei der Beliebtheit, den der Impressionismus heutzutage besitzt, ist es kein Wunder, dass es eine ganze Reihe von Publikationen gibt, die sich diesem Kunststil widmen. Der
Taschen Verlag beispielsweise brachte 1992 eine zweibändige Monografie zur "Malerei des Impressionismus" heraus. Im Zuge der Feierlichkeiten zum fünfundzwanzigsten Jubiläum des Verlages wurde das Werk neu aufgelegt und ist in dieser Version auch heute noch erhältlich.
Band I, verfasst von Peter H. Feist, behandelt das Heimatland des Impressionismus, Frankreich. Chronologisch bewegt sich der Band dabei von der "Vorgeschichte" über die "Gruppenausstellung und Namensgebung" bis zum "Neoimpressionismus und Nachimpressionismus" und endet schließlich mit der Feststellung "Die Meister haben Bestand".
Band zwei knüpft quasi direkt an den ersten Band an, behandelt aber den Impressionismus in anderen Ländern. Gezeigt wird der Einfluss der französischen Künstler auf die Niederlande und Belgien, Deutschland, Skandinavien, Italien, Spanien, Großbritannien Ost- und Südeuropa sowie Nordamerika. Abgeschlossen wird Band II von einem "Lexikon des Impressionismus" mit Kurzbiografien der Künstler, Bibliographien sowie einem Personenregister und einem Bildnachweis.
"Landschaften, Stadtszenen und Motive des täglichen Lebens in hellen, leuchtenden Farben voller atmosphärischer Stimmung, mit kurzen Pinselstrichen und reinen Farbtupfern auf die Leinwand gesetzt." Diese Beschreibung aus dem Vorwort von Ingo F. Walther, dem Herausgeber der beiden Bände, beschreibt perfekt die Vorstellung, die man heute von impressionistischen Bildern hat. Der
Taschen Verlag liefert diese ganze Palette in seinen beiden Bänden, wobei besonders positiv hervorgehoben werden muss, dass sich besonders Band I nicht nur auf die großen Namen konzentriert, sondern auch eher unbekanntere Künstler behandelt und vorstellt.
Die Texte der einzelnen Kapitel sind dabei von reichlich Bildern umschlossen, an denen man sich kaum satt sehen kann und die ein ums andere Mal die Aufmerksamkeit von den Worten ablenken werden. Nur mit der Leuchtkraft der Farben klappt es bei den Abbildungen im ersten Band nicht immer. Während es einigen der abgedruckten Bilder in dem Buch gelingt, das Licht so einzufangen, dass man beinahe glaubt, die Sonne auf der Haut zu spüren, wirken andere Werke ziemlich dunkel und fast von allen kräftigen Rottönen beraubt. Dies ist umso verwirrender, da der Druck in Band II dieses Problem überhaupt nicht zu haben scheint. Trotz dieser Unterschiede im Druck kann man die Qualität des Buches nur loben. Zwei voluminöse Hardcover-Bände im Schutzschuber, stabil gebunden und mit festem, exquisitem Papier – und einer Fülle an Bildern schon allein im ersten Band, die den Preis alleine rechtfertigen würden.
Wer eine komplette Übersicht über den Impressionismus sucht, der findet hier ein hervorragendes Überblickswerk über eine der beliebtesten Kunstepochen, das sowohl chronologisch als auch nach Ländern sortiert die Möglichkeit bietet, tiefer in die Geschichte es Impressionismus einzutauchen. Allerdings sollte man beachten, dass beide Bände samt Schober wirklich schwer sind und so manches Regalbrett allzu stark belasten dürften. Auch sollte man bedenken, dass die Bücher ein sehr großes Format haben, spricht ziemlich hoch und deswegen schwer zu halten sind, weswegen sie vielleicht ein Dasein vor dem Bücherregal fristen müssen, wenn man nicht den Platz hat, den "Impressionismus" hinzulegen.
Wer wirklich nur ein einziges Buch zu diesem Thema kaufen möchte, der sollte zugreifen. Wer den Impressionismus liebt, findet hier eine ultimative Zusammenstellung seiner herausragendsten Werke.
Mehr Informationen und einen kleinen Eindruck der einzelnen Kapitel bekommt man auf den Seiten des
Taschen Verlages.