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Klappentext
Im 41. Jahrtausend hat sich das Imperium der Menschheit über die Galaxis ausgebreitet. Der Gottkaiser, seit Jahrhunderten an seinen lebenserhaltenden Rollstuhl gefesselt, ist immer noch das Zentrum des Glaubens und der Macht.
Doch sowohl der Glaube als auch die Macht sind ständig bedroht. Aus den Nischen verzerrter Randbereiche der Galaxis quellen immer wieder Kreaturen des Bösen hervor, die in vielerlei Gestalt die Menschen verführen, versklaven und sie zu willenlosen Werkzeugen für ihre Zwecke missbrauchen.
Sie aufzuspüren und zu vernichten, ist die Aufgabe der Inquisition.
Dies ist die Geschichte von Jaq Draco, dem Inquisitor vom Ordo Malleus, der - begleitet von der Assasine Meh Lindi, seinem Piloten Vitali Gogol und dem Maschinisten Grimm - die Galaxis bereist und die gefährliche Hydra aufstöbert, ein bis dahin unbekanntes, formwandelndes Wesen, halb Materie, halb Immaterium, das künstlichen Ursprung sein muss.Bei "Inquisitor" handelt es sich um das erste Buch in der Warhammer 40.000-Welt, das auf deutsch bei Heyne erschienen ist. Bis dahin war Warhammer 40.000 vor allem als Tischstrategiespiel mit Soldaten aus Zinn bekannt. Bei dem Spiel ging es in erster Linie darum, Armeen gegeneinander aufmarschieren zu lassen, die dann Kämpfe austragen. Immer mehr formte sich eine Hintergrundwelt um dieses Spiel, die bis heute ihres gleichen sucht.
Das Imperium der Menschen erinnert in seiner Macht- und Verwaltungshierarchie an Zeiten des Römischen Reiches. Zwar nicht genauso, aber viele Ansätze sind erkennbar. Auch in Warhammer 40.000 gibt es an der Spitze des Staatgefüges einen Mann, der zugleich oberster Regent und Gott ist.
In diesem Roman geht es vorwiegend um das bekannte Thema "gut" gegen "böse". Doch so einfach, ist es dann doch nicht.
Zuerst beginnt das Buch mit der grundlegenden Beschreibung der Gegebenheiten auf der Welt Stalinvast, den Aufbau dieser Welt, deren Stellung und Bedeutung für das Imperium. Auf dieser Welt geht ein Inquisitor seiner Aufgabe nacht. Er macht Jagd auf Häretiker und Wesen, welche die Macht und den Glaube des Imperiums bedrohen. Dabei geht er über Leichen und wenn es Unschuldige trifft, starben sie zum Wohle anderer Menschen. Die Zahlen der Opfer des Kampfes zwischen den Aufständischen und der Inquisition gehen in die Millionen. Der dafür verantwortliche Inquisitor wird überwacht. Von einem Kollegen, der aber aus einer anderen Ausrichtung, dem sogenannten "Inneren Kreis der Inquisition", kommt. Dieser Inquisitor heißt Jaq Draco. Er reist inkognito nach Stalinvast um seinen Auftrag zu erledigen. Doch nach der Abreise des offiziell agierenden Vollstreckers bleiben für Jaq noch Fragen offen und es geschehen Dinge, die persönlich ihn betreffen. Er trifft auf Mann, der über ihn alles zu wissen und immer ein Schritt schneller zu sein scheint. Jaq Draco und seine Begleiter treffen unter gefährlichen Umständen auf eine Wesenheit, die den ganzen Planeten bedroht. Die Gruppe um den Inquisitor nimmt den Kampf mit diesem Wesen auf, muss aber feststellen, das es gelenkt wird. Sie gehen der Spur nach und stoßen auf ein Komplott mit ungeheuren Ausmaßen....
Leider sind die Dimensionen um die es in der Welt von Warhammer 40. 000 geht, nicht leicht vorstellbar. Der Autor versucht es mit Vergleichen, doch selbst diese können nicht die Stimmung erzeugen, die sie eigentlich hervorrufen sollten.
Die Geschichte beginnt eher flach und seicht. Doch mit der Zeit entwickeln sich die Charaktere weiter. Die Protagonisten werden eingeflochten und der Leser erfährt so, um wen es sich handelt. Vor allem Jaq Draco erfährt eine ungeheure Aufwertung, den entwickelt er sich vom ziemlich eintönigen Einzelgänger zu einem Anführer, der nachdenkt. Es ist schön zu verfolgen, welche paranoiden Gedankenzüge er annimmt, wie er versucht die Gedankengänge der anderen zu verfolgen und deren Denkweise, Intentionen zu verstehen. Daraus versucht er die richtigen Reaktionen zu schließen. Doch leider wirken seine Entscheidungen, die aus diesen Überlegungen resultieren eher intuitiv als logisch. Seine Mitstreiter, die Assassine Meh Lindi, der Maschinist Grimm und der Navigator Googol folgen ihm und seine Entscheidungen, ohne sie jedoch in Frage zu stellen. Den Jaq hat als Inquisitor eine hohe Machtfülle und ein Aufbegehren gegen seine Entscheidungen ist Häresie. Die Assassine soll Häretiker in Auftrage Jaqs töten. Diese Konstellation zieht sich durch den ganzen Roman. Das ist einer der Minuspunkte. Dem Leser wird andauernd erklärt, wer welche Aufgabe hat, wer wem untersteht und was mit wem passiert, der gegen das Wort des Inquisitors ist. Das erschwert das lesen ungemein. Es sind immer wieder gute Ansätze in der Erzählung zu erkennen, doch werden sie leider nicht fortgesetzt. Ein Beispiel hierfür sind die Gefühle welche die Protagonisten für einander hegen. Grimm und Googol ziehen sich gegenseitig mit körperlichen Gebrechen auf, beide sind in Meh Lindi verliebt, doch wirklich zu Spannungen innerhalb der Gruppe kommt es nicht, auch nicht zum Gegenteil. Das lässt die Gruppe, trotz ihrer bestandenen Abenteuer, eher kühl wirken.
Die Gegner werden, sofern man auf sie trifft, vernichtet. Das passt zu dem doch recht faschistischen und fanatischen Gedankengut, dass in der Warhammer-Welt existiert. Es wird allerdings in diesem Roman nicht verherrlicht. Es ist der Gesellschaftszustand und in diesem wird agiert und dieser wird auch als notwendig empfunden. Ian Watson versucht das im Laufe der Handlung auch näher zu bringen, doch durch die unglaubliche Größe des Imperiums ist es nicht immer nachzuvollziehen. Am Anfang des Buches gibt es einen groben chronologischen Überblickt über die Geschichte zu WH40k.
Die Beschreibungen der Umgebung, Gebäude, Personen, Gegenstände und Handlungsweisen schwanken zwischen detailreich bis hin zur Oberflächlichkeit. Auch die Beschreibungen wiederholen sich mehrmals, was mit der Zeit langweilig wird.
Hinzu kommen noch die vielen unterschiedlichen, teilweise auch falschen, Schreibweisen von Namen und Bezeichnungen, wie schon im Klappentext ersichtlich.
Bei dem von mir gelesenen Roman handelt es sich um die deutsche Erstausgabe. Der Roman wurde jedoch nochmals aufgelegt. Die Übersetzung aus dem Englischen stammt von Walter Brumm
Fazit
Alles im allen ein ziemlich seichter SciFi-Roman, der jedoch seine Höhepunkte hat.
Für WH40k-Fans stellt dieses Buch und seine Gesichte sicherlich eine Bereicherung dar. Das Buch ist leider für Leute, welche die Hintergründe von WH40k noch nicht auseinandergesetzt haben, nicht sonderlich geeignet.