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Er ist einer der größten Waffenproduzenten des Planeten, er ist mächtig, märchenhaft reich und überaus arrogant. Tony Stark, Erbe der modernsten Waffenschmiede der USA, wechselt seine Liebhaberinnen fast täglich, kennt keine Skrupel und weder Freund noch Feind. Egal, wer seine Waffen kauft, Hauptsache er bezahlt.
Doch eine Verkaufsshow in Afghanistan wird zu einem persönlichen Armageddon für Stark. Brutale Freiheitskämpfer töten seine Leibgarde und entführen den Milliardär. Sie verlangen von ihm eine seiner grausamsten, effektivsten und neuesten Waffenkreationen. Sie wollen damit die ganze Region, das ganze Land erobern. Nur mit einem Übersetzer wird Stark in einer Höhle eingesperrt. Auch wenn der Deal seine Freilassung vorsieht, wenn er die mörderische Rakete gebaut hat, am Ende, da ist sich Tony Stark sicher, wartet der Tod auf ihn. Er beschließt, eine ganz andere Waffe zu bauen als die verlangte. Er kreiert einen stählernen Anzug, der es ihm erlauben soll, die Höhlensysteme zu verlassen und sich an den Terroristen zu rächen.
Immer schon war Tony der geniale Erfinder, doch in dieser abgeschiedenen Höhle, mit geringstem Aufwand und lächerlich grobem Werkzeug, fertigt er sein Meisterstück. Er baut einen stählernen Anzug, der unzerstörbar, unbesiegbar und obendrein flugfähig ist. In dieser Hülle steckend, entkommt er den Verbrechern.
Wieder zu Hause glaubt Obadiah Stane, sein väterlicher Freund und Kompagnon der Firma, Stark sei verrückt geworden. Der will plötzlich keine Waffen mehr produzieren und nur noch Gutes tun. Doch Stane lässt sich nicht so einfach beiseite schieben.
Mai 2008 startete in den USA die lange erwartete Comic-Verfilmung eines weiteren Marvel-Superhelden. Diesmal tritt "Iron Man" ins Rampenlicht. Der Held, selbst ohne Superkräfte, vertraut auf einen metallenen Anzug, der den Träger nahezu unbesiegbar macht.
Der Film jedoch beginnt weit vor dem ersten Einsatz des Superhelden. Er thematisiert die zynisch agierende Waffenindustrie, nimmt den Glauben der Menschen an die eigene Armee aufs Korn und spart nicht mit versteckter Kritik an der aktuellen politischen Situation in Amerika.
Doch der Film versucht vor allem eins: Er will den Menschen in diesem Anzug, den Charakter dieses extremen Egozentrikers so genau wie möglich vor Augen führen. Seine Wandlung vom Waffennarren und Egomanen zum Retter der Menschheit oder doch wenigstens zum Hoffnungsträger.
Dank des fantastisch spielenden Robert Downey Jr. gelingt dies in weiten Teilen. Einzig seine entflammende Liebe zur Sekretärin ist zu offensichtlich und zu unwahrscheinlich ob seiner Angewohnheiten und seines Charakters. Das liegt jedoch keineswegs an Gwyneth Paltrow, die ebenso wie Downey Jr. exzellent aufgelegt ist. Doch der heimliche Star des Film ist Jeff Bridges. Sein Oberzyniker Obadiah Stane ist absolut oscarreif.
Sieht man von der Höhlenszene ab, die doch arg unwahrscheinlich und etwas albern gelöst wird, hat der Film keine Schwächen. Die sehr guten Schauspieler, das gute Skript, die gelungene Filmmusik, die guten Special Effects, hier passt alles.
Da auch viel Humor und Ironie in den Film einfließen und der Held sich zu keiner Zeit selbst zu wichtig nimmt, kann man den Film ab zwölf Jahren empfehlen. Auch in der ungeschnittenen Originalversion, die, entgegen den Presseverlautbarungen, auf der DVD enthalten ist.
So kann man für nicht mal neun Euro einen der großen Hollywood-Blockbuster genießen, der einen Helden präsentiert, der erfrischend anders ist als die üblichen Verdächtigen wie Spider-Man oder Superman oder gar die arg übertrieben auftretenden Fantastic Four.