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Japanische Gärten sind nicht nur ein Ausdruck von Philosophie und Geschichte des Inselreiches, sondern auch ein Kulturgut, das Menschen überall anspricht. So finden sich Gärten im japanischen Stil überall auf der Welt. Zudem gibt es zahlreiche Publikationen, die sich dem Thema widmen – inklusive unzähliger Kalender, die jedes Jahr mit Gartenmotiven aus Japan erscheinen.
Auch der Weingarten Verlag hat für das Jahr 2011 einen Kalender zum Thema "Japanische Gärten" im Angebot. "Japanische Gärten 2011" präsentiert zwölf Fotos von Gärten aus Kyoto aufgenommen von Shin Terada.
Die Hintergründe der einzelnen Kalenderblätter sind im Stil von japanischem Papier gehalten. Darauf wurden die großformatigen Fotos arrangiert. Am unteren Ende des Kalenderblattes findet sich das zweireihige Kalendarium. Die Schrift ist in einem sanften Rotton gehalten, nur die Sonntage wurden kräftiger abgedruckt, ebenso wie Feiertage. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Sonntage immer genau untereinander liegen, um dem Kalendarium so etwas mehr Übersichtlichkeit zu geben. Neben den Montagen findet sich die Angabe der Kalenderwoche, unter dem Kalendarium sind die sehr kleinen und wirklich nur aus nächster Nähe zu erkennenden Angaben zu den Wochentagen zu finden. Noch etwas weiter unten, aber in der gleichen kleinen, unauffälligen Schriftgröße finden sich die Angaben zu den Feiertagen des jeweiligen Monats.
Man merkt schnell, dass "Japanische Gärten 2011" mehr Dekoration als praktischer Kalender ist. Im Mittelpunkt stehen die Fotos von Shin Terada. Mit Kyoto hat sich der Fotograf auch eine Stadt mit besonders vielen und bedeutsamen Tempeln und Gärten ausgesucht – für Abwechslung sollte also gesorgt sein.
So ist es etwas bedauerlich, dass es an einigen Stellen wirkt, als hätte man die Fotos wahllos einfach auf die Monate verteilt. Ein Beispiel: Kirschblütenmotive im April und Mai machen Sinn und passen zur Jahreszeit, im Juli wirkt die Blütenpracht dann nur noch belanglos, denn in Japan selbst ist von ihr zu dieser Zeit nichts mehr zu sehen. Ebenso ist das Herbstmotiv im Oktober noch sehr passend, im Dezember wirkt das "Herbstfunkeln" dann eher irritierend.
Dass keine winterlichen Motive gefunden wurden, ist auch bedauerlich.
Schade ist zudem, dass die Qualität der Abdrucke nicht die Beste ist. Die Fotos wirken oft etwas unscharf und bei näherem Betrachten sehr grobkörnig, die Farben öfter etwas zu matt.
So kann "Japanische Gärten 2011" leider nicht vollkommen überzeugen. Sicher, der Kalender bietet schöne Fotos, trotz aller Mängel, und wer nicht darauf Wert legt, dass sich die einzelnen Kalendermotive der Jahreszeit anpassen, der wird sich auch an Herbstlaub im Dezember nicht stören.
Einen Eindruck der Kalenderblätter können Sie
auf den Seiten des Verlages bekommen.