Die kleine holländische Stadt Lomark, die an der deutsch-niederländischen Grenze liegt, ist eigentlich ein beschauliches Fleckchen Erde. Die Einwohner kennen sich untereinander, helfen sich gegenseitig und sind immer freundlich allen Menschen gegenüber.
Freundlich sind sie auch zu der Familie, die nach Lomark übersiedelt und sich sofort bei der Ankunft bemerkbar macht. Eben diese Familie rast nämlich mit ihrem Umzugslaster in das Haus des Besitzers des Lomarker Asphaltswerkes.
Der Sohn der Familie, der sich selbst Joe Speedboat nennt, ist ein ganz besonderer Jugendlicher. Anfangs erfährt keiner der anderen Jugendlichen so richtig etwas über ihn, er fällt nur durch eine Sache negativ auf: Er bastelt Bomben und zerstört mit ihnen so ziemlich alles, was ihm in den Weg kommt.
Währenddessen lernen wir die zweite Hauptfigur des Romans kennen: Fransje Hermans. Fransje ist auch einer von Lomarks Jugendlichen, allerdings hat ihn das Schicksal schwer getroffen. Er lag über zweihundert Tage lang im Wachkoma und seit er schließlich daraus wieder erwacht ist, kann er weder reden noch laufen. Das einzige, was Fransje noch kann, ist den rechten Arm zu bewegen, und selbst das wird erschwert durch die vielen Muskelzuckungen, die es ihm praktisch unmöglich machen den Arm ruhig zu halten.
Für Fransje ist diese Situation natürlich ein großer Schock. Weil er trotzdem etwas Sinnvolles tun will, fängt er an eine Art Tagebuch zu schreiben. In seinen Aufzeichnungen beschreibt er das Leben in dem Städtchen Lomark und vor allem auch seine Einwohner. Wer ihn dabei immer mehr interessiert ist Joe Speedboat.
Durch Zufall treffen sich die beiden schließlich und sind sich auch sofort sympathisch. Bei Joe weiß man nicht so genau ob es Sympathie ist oder doch eher Mitleid, aber bei Fransje ist es schon eine Art Bewunderung. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander und werden zusammen mit den Jungen Engel und Christof eine Clique.
Das erste "Abenteuer", das die vier zusammen erleben, ist der Bau eines Flugzeugs. In der Kleinstadt wohnt eine angebliche FKK-Anhängerin, die immer nackt durch ihren Garten läuft. Die pubertierenden Jungs wollen das natürlich unbedingt sehen und so kommt Joe auf die Idee, dass man doch einfach ein Flugzeug bauen könnte. Und was soll man sagen: Sie tun es. Und sie schaffen es auch tatsächlich.

Fransje ist bei alldem eher stiller Beobachter, fühlt sich aber trotzdem pudelwohl. Dadurch, dass er seinen rechten Arm noch bewegen kann, schafft er es auch alleine mit seinem Rollstuhl von A nach B zu kommen und wenn er sich mitteilen muss, dann schreibt er dies auf einen Zettel.
So sollen die Jungen in der nächsten Zeit noch so einiges erleben ...

Die spontane Idee vom Bau eines Flugzeugs ist bei weitem nicht das einzige Skurrile in diesem Buch. Nach den ersten Seiten zweifelt man ein wenig an der Geschichte und fragt sich, ob das so weitergehen wird, da alles sehr unglaubwürdig, skurril und überzogen wirkt. Je weiter man allerdings liest, desto mehr kann man auch die Ernsthaftigkeit wahrnehmen, die bei alldem mitschwingt.

Tommy Wieringa, der mit diesem Buch sein erstes Werk in Deutschland veröffentlicht, beschreibt die Geschichte einer Freundschaft zweier ungleicher Charaktere, die im Endeffekt doch mehr miteinander gemeinsam haben, als man dachte.
Fransje ist die tragische Figur des Romans. Er sitzt im Rollstuhl, kann sich nicht artikulieren und kaum bewegen, was sein Leben wenig lebenswert macht. Zu dieser schwierigen Zeit taucht plötzlich Joe Speedboat auf. Joe ist völlig ausgeflippt, kommt auf die verrücktesten Ideen, ist aber auch einfühlsam und liebevoll. Joe wird Fransjes bester Freund. Die beiden verstehen sich nach einiger Zeit ohne Worte und vertrauen sich blind.
Sie erleben viele Dinge zusammen. Den Bau eines Flugzeugs, die erste große Liebe, ein Armwrestling-Turnier und sogar eine Wüstenrallye. Einige dieser Ereignisse sind völlig verrückt, an den Haaren herbeigezogen, nahezu unmöglich, aber trotzdem schafft Wieringa, dass sie sich gut in das Gesamtbild einpassen und dieses Buch zu einer wunderbaren Geschichte einer wunderbaren Freundschaft macht, die viele lustige, aber auch viele tragische Momente miteinander verbindet und schließlich die Erkenntnis zurücklässt, dass nichts für die Ewigkeit ist.