Um seinen Einflussbereich zu behaupten, braucht man sowohl angesehene Befürworter als auch ein Händchen für dunkle Machenschaften und Kontakte, die eher nicht an das Tageslicht kommen sollten. Bei diesem Spiel geht es genau darum. Behaupten Sie Ihr Ansehen und stechen Sie die anderen Mitspieler aus.

Das Spiel hat zwei verschiedene Arten von Karten: Zum einen gibt es 150 Einflusskarten in sechs verschiedenen Farben, wobei jede Farbe einem Spieler gehört. Zum anderen gibt es die so genannten Zielkarten, die den Bereichen Alchemie, Ackerbau, Fechten, Handel, Religion und Musik zugeordnet sind und eine bestimmte Anzahl von Punkten besitzen. Die Einflusskarten sind nicht nur nach Spielerfarben unterteilt, sie zeigen die unterschiedenen Untergebenen und Freunde des Spielers. So gibt es von den Musketieren über magische Wesen bis hin zum Verräter und Bettler alles, was man sich vorstellen kann. Die meisten Karten haben dabei bestimmte Funktionen, die den Spielern Vor- und Nachteile verschaffen.

Das Spiel ist denkbar einfach aufgebaut: Es werden für jeden Spieler sechs Zielkarten auf einen großen Stapel gelegt, so dass es insgesamt sechs Runden gibt. Dann werden die ersten Zielkarten aufgedeckt. Die aufgedeckten Karten entsprechen der Anzahl der teilnehmenden Spieler. Nun können so lange Einflusskarten unter die einzelnen Zielkarten gelegt werden, bis alle Spalten mindestens die Anzahl von Karten haben wie auf der Zielkarte steht. Dabei gibt es eine Menge an Sonderfunktionen der Einflusskarten wie beispielsweise das frühzeitige Beenden einer Spalte oder die Ungültigkeit aller Karten, die einen niedrigeren Wert als 9 haben.

Nach einer Runde werden die Karten ausgewertet und der Spieler mit der höchsten Anzahl von Punkten in einer Spalte bekommt die Zielkarte. Ausnahme ist, wenn der Bettler in einer Spalte liegt, denn dann gewinnt die niedrigste Summe. Der Spieler behält die erhaltene Zielkarte und die nächste Runde beginnt auf die gleiche Weise wie die erste. Sobald sechs Runden gespielt sind und die Zielkarten alle vergebenen sind, wird anhand der Zahlen auf den Zielkarten der Gewinner des Spiels ermittelt.

Das Spiel erscheint in einem für ein Kartenspiel recht großem Karton, indem sich die beiden Stapel der Einflusskarten und die Zielkarten befinden, sowie eine Spielanleitung. Die Karten sind durch die Unterbringung in einem Plastikbehältnis innerhalb eines größeren Kartons sehr gut geschützt.

Wenn man das Spiel das erste Mal in die Hand nimmt, hat man aufgrund der teils unverständlich geschriebenen Spielanleitung einige Probleme. So ist es beispielsweise auch nicht ersichtlich, dass man die Einflusskarten nach Farben sortieren muss. An dieser Stelle stellt man sich allerdings auch die Frage, warum sie nicht direkt vom Verlag nach Farben sortiert werden, da man sie in diesem Spiel immer so benötigt.

Wenn man die Spielanleitung zwei- bis dreimal durchgelesen hat und mit ihrer Hilfe das Spiel durchgegangen ist, versteht man das Spiel allerdings sehr schnell. Das Durchlesen ist auch nicht so viel Arbeit, da es sich bei der Anleitung in erster Linie um eine Beschreibung der Sonderkarten handelt, die man während des Spiels immer wieder gebrauchen kann, um die einzelnen Karten und deren Funktion nachschlagen zu können.

Sobald man das Spiel verstanden hat, kann der Spaß beginnen. Der Verlag sagt, dass sich dieses Spiel für Kinder ab acht Jahren eignet, allerdings ist dies auch ein Spiel für ältere Kinder und Erwachsene mit einem schwarzen Humor, denn man kann sich gegenseitig bekriegen und mit Tücke den anderen ausstechen. Dabei geht es in erster Linie um die richtige Taktik. Ein Kind wird die Regeln zwar verstehen und danach spielen können, doch bei einem höheren Alter wird das Spiel bittersüß, gesegnet mit einem rabenschwarzen Humor, welchen Kinder normalerweise noch nicht haben sollten.

Fazit:
Ein tolles Spiel, dass sich perfekt für Spieleabende eignet, auch wenn die Anleitung besser formuliert sein könnte. Achtung: Ein rabenschwarzer Humor macht das Spiel erst zu einem richtigen Erlebnis!