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 Keinohrhasen


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Ludo und Moritz sind wieder im Einsatz. Der Klatschreporter und sein Fotograf haben es diesmal auf Wladimir Klitschko abgesehen. Er will seiner Freundin Yvonne Catterfeld einen Heiratsantrag machen. Dumm nur, dass Ludo dafür auf das gläserne Dach des Festsaals steigen muss - und prompt in die Tiefe stürzt.
Vor Gericht glaubt er mit einer kleinen Geldstrafe davonzukommen. Doch weit gefehlt. Da die Richterin die Ex-Frau seines Anwaltes ist und der die Sache falsch anpackt, wird Ludo zu Gefängnis und ersatzweise zu dreihundert Stunden Sozialarbeit verurteilt. Als er seinen Dienst in einem Kinderhort antreten will, gerät Ludo vom Regen in die Traufe. Denn Anna, die Leiterin dort, ist eine alte "Freundin" von ihm. Sie ist just das Mädchen, das Ludo als Kind gnadenlos geärgert hat. Dafür ist Anna dann immer zu Ludos großer Schwester gelaufen und hat gepetzt.
Nun also soll Ludo, der Schürzenjäger und gewissenlose Klatschreporter, ausgerechnet mit ihr als Chefin Kinder betreuen. Ein Kleinkrieg setzt ein, bei dem keiner der beiden nachgeben will.

"Keinohrhasen" - was für ein Titel für Til Schweigers neuesten Kinofilm. Doch der 2007 in die deutschen Kinos gekommene Film schlug sämtliche Konkurrenz und lockte mehr als sechs Millionen Zuschauer an. Nicht zuletzt liegt das an der langen Liste an Stars und Sternchen, die Schweiger für seine Regiearbeit verpflichten konnte.
Allen voran machen Nora Tschirner, Jürgen Vogel, Rick Kavanian, Armin Rohde, Wolfgang Stumph, Barbara Rudnik, Christian Tramitz und alle vier Kinder Schweigers den Film zu einem Schaulaufen des deutschen Films.

Doch schnell wird klar, dass alle Stars nur Beiwerk sind, es kommt einzig und allein auf den Zweikampf zwischen Tschirner und Schweiger an. Und der ist so ziemlich das Lustigste, was im deutschen Kino seit Langem zu sehen war. Fernab der platten Otto-Filme oder der eher grotesken Filmkomödien von Bully Herbig ist "Keinohrhasen" urkomisch. Selten konnte man von Anfang bis Ende so herzlich über einen deutschen Film lachen. Selbst "Schweiger-Hasser" müssen dem Star Achtung zollen. Wie er sich hier selbst auf den Arm nimmt, ist schon meisterhaft. Und Nora Tschirner gibt eine solch furiose Vorstellung, dass man sich eine schnelle Fortsetzung von "Keinohrhasen" wünscht.

Die DVD wartet mit gutem Bild, annehmbarem Ton und einigen recht netten Extras auf. Nicht nur das Making-of, auch einige verpatzte Szenen sorgen hier für Erheiterung. Auf den Audiokommentar von Til Schweiger kann man zwar verzichten, doch seine Fans werden selig anhören, was ihr Til zu seinem Film zu sagen hat.

Neben den Schauspielern und dem Schnitt ist bei "Keinohrhasen" vor allem das Drehbuch von durchschlagender Bedeutung. Hier haben Schweiger und Anika Decker zusammengearbeitet. Naturgemäß lässt sich schlecht einschätzen, wer hier maßgeblich getextet hat, doch das Ergebnis ist eine einhundertfünfzehn Minuten lange Komödie, die sogar an Klassiker wie "IsÂ’ was, Doc?" herankommt.

Wer zwei Stunden lang lachen, weinen und seufzen möchte, keine Angst vor einigen Zoten und recht derbem Witz hat, Rohde als ekelhaften Zauberer erleben und herausfinden will, was in Gottes Namen ein "Keinohrhase" ist und wie er entstanden ist, muss diesen Film ansehen. Er ist einfach nur perfekt.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. August 2008 | FSK: 12 | Laufzeit: 110 Minuten | Preis: 14,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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