Media-Mania.de

 King Kong


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Ein heruntergekommener Filmemacher wagt ein unglaubliches Risiko. Er veranlasst den Kapitän eines alten Schiffes, Hals über Kopf auszulaufen und Drehbuchautor, zufällig aufgelesene Hauptdarstellerin und Crew quasi zu entführen. Denn der Regisseur hat weder Geld noch das O.K. der Filmstudiobosse. Er wagt viel, denn wenn die Fahrt gestoppt wird oder die Polizei seiner habhaft wird, ist es vorbei mit seiner Karriere. Er aber will zu einer unbekannten Insel, die er auf einer alten vergammelten Karte eingezeichnet gefunden hat: "Skull Island", eine sagenumwobene und verrufene Insel. Dort soll, so erzählen sich die Seeleute, eine gewaltige Mauer quer über die Insel verlaufen und unaussprechliche Ungetüme aufhalten.
Wider Erwarten finden sie die Insel, laufen aber auf den gefährlichen Felsen vor der Insel auf Grund. Dennoch wagt es das Filmteam, sich auf die Insel zu begeben. Sie finden die Mauer und einen wilden Eingeborenenstamm, der offensichtlich Menschenopfer an der Mauer einem unsagbar schrecklichen Monster darbringt. Die Seeleute und die Crew wollen die Insel schnellstens verlassen, da entführen die feindlich gesonnenen Eingeborenen die Hauptdarstellerin und bieten sie dem unbekannten Tier hinter der Mauer als Opfer dar. In letzter Sekunde tauchen die Filmcrew und einige Seeleute an der Mauer auf. Sie hören ein wildes und grausames Gebrüll und die schöne junge Frau ist verschwunden. Nur der Regisseur hat einen Blick auf das Monster werfen können und brennt darauf, einen Film jenseits der Mauer drehen zu können. Der Autor, verliebt in die blonde Schönheit, geht mit ihm, die Filmcrew und einige Seeleute begleiten die beiden zu einer Reise ins Ungewisse. Schreckliches erwartet die Männer und nur wenige werden dem Tod entrinnen.

Nach "Herr der Ringe" blieb es Peter Jackson, dem genialen Regisseur dieser Trilogie, überlassen, welches Projekt er als nächstes verwirklichen wollte. Geldgeber und Publikum warteten sehnsüchtig auf ein neues Meisterwerk des manischen Filmemachers.
Die Überraschung war groß, dass sich Jackson für ein Remake entschied. Er wollte erneut einen Film über den Riesenaffen drehen, der sich in eine blonde Frau verliebte und der als grandiose Attraktion nach New York gebracht werden sollte.
Mit gewaltigem Budget und unglaublichem Aufwand drehte Jackson diesen seinen Jugendtraum. Heraus ist ein Film gekommen, der alles sein will, ein Abenteuerfilm, eine Liebesgeschichte, ein Drama, ein Horrorfilm, ein Rührstück und natürlich ein Fantasy-Film. Das Ergebnis zeigt, dass weniger oft mehr ist. Denn immer wieder wird der Zuschauer hin- und hergerissen. Gerade noch Schnulze, dann Zeitdrama, plötzlich Horrorfilm und Fantasy-Epos, schlingert die Geschichte ziellos dahin.
Der Film wirkt seltsam zerhackt und die Dialoge oft unfreiwillig komisch. Wenn einige Menschen minutenlang zwischen den Beinen gewaltiger Saurier dahinlaufen und nicht zertrampelt werden, fragt man sich, welcher Teufel den Regisseur da wohl wieder geritten hat. Ohne Ruhe und Gelassenheit, ohne Gespür für lange Schnitte und komplexe Geschichten, wird hastig, allzu hastig von einer Action-Szene zur nächsten gedreht, keine Pause wird gemacht, keinen Moment innegehalten. Ohne Gnade wird ein hoher Blutzoll entrichtet, aber immer bleiben genug Männer übrig, um die Jagd fortzusetzen. Immer wieder kommen Menschen um, die Männer aber gehen weiter. Ohne einen Funken Verstand folgen alle dem Regisseur, und ist der doch einmal verloren, taucht ohne Warnung der Kapitän des Schiffes auf und rettet ihn.
Ist das Bild meist zu dunkel, um schön zu sein, verliert sich der Ton allzu oft in den Sphärenklängen, die im "Herr der Ringe" so wundervoll den Hintergrund bildeten. Hier aber wirkt diese elegische Musik oft deplatziert und unglaubwürdig.
Dramaturgisch ist der Film nicht gelungen. Sein Konzept, alles sein zu wollen, geht nicht auf. Auch die letzten Szenen des Films, schwer auf die Tränendrüse drückend, werden immer wieder in die Länge gezogen, bis auch der letzte Zuschauer denkt: "Mach endlich Schluss! Aus und vorbei, gib auf!" Und noch eine Szene, und noch ein Schuss, und noch ein Zucken.

Nein, dieser Film hat mir nicht gefallen. Ich bin und bleibe ein glühender Fan von Peter Jackson. Er hat ein Meisterwerk geschaffen, das in die Filmgeschichte eingehen wird. Nein, nicht "King Kong", dieser Film wird schnell vergessen sein. Mein Tipp: Schauen Sie sich den alten Film um diesen Riesenaffen an, Jacksons Film bietet zu viel von allem und erreicht fast nichts.

Die FSK-12 ist übrigens unglaublich. Einige Elemente sind echter Horror und FSK-16 meines Erachtens ein Minimum!

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. April 2006 | FSK: 12 | ISBN: B000E8NPPA | Laufzeit: 180 Minuten | Preis: 14,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

Werbung

Dieser Artikel könnte interessant sein:

Zu "King Kong" auf Amazon

Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.



Ähnliche Titel
UnderworldUnderworld - EvolutionSHE - Herrscherin einer versunkenen WeltHerrscher der versunkenen WeltKing Kong - Deluxe Extended Edition