Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Extras | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Dodo ist ein liebenswerter, süßer, kleiner Orang-Utan. Doch sein Hauptaugenmerk richtet sich zum Ärger seiner Eltern nicht auf Gerüche und die Nahrung der Bäume, sondern auf Geräusche. Jedes Tier, jeder Laut wird von Dodo einstudiert und meist seiner Nashorn-Freundin Patna vorgeführt. Oder dem immer hungrigen, doch sehr tollpatschigen Adolf, einem veritablen Krokodil, das bei jeder Gelegenheit versucht, den kleinen Dodo zu fressen.
Und dann will es der Zufall, dass just Dodo eine Geige, die einem vorbeifahrenden Laster der fernen Menschensiedlung von der Ladefläche kullert, vor die Füße fällt. Oder besser gesagt, unter die Füße, denn dem kleinen Orang-Utan ist es verboten, den Erdboden zu betreten. Und gerade als sich Dodo dieses "Dingsbums" schnappen will, kommt ihm Darwin, ein bei den Menschen aufgewachsener alter Orang-Utan, zuvor. Der alte Affe sammelt leidenschaftlich alles Menschenzeugs, das er finden kann, und da kommt ihm die Geige gerade recht. Dodo aber gibt nicht auf. Er verfolgt Darwin und kann ihm die Geige wieder abjagen. Doch was soll er mit ihr anfangen?
Darwin macht ihm einen Vorschlag: Dodo kommt jeden Tag in seine Höhle und er lehrt ihn das Geige spielen. Zwar darf Dodo weder auf den Boden noch zu dem im Dschungel verpönten Affen, doch er willigt ein, denn die wenigen schönen Töne, die er dem Instrument entlocken kann, klingen einfach göttlich.
Zur gleichen Zeit aber gefährdet eine große Trockenheit sein Zuhause. Als der Fluss vollends versiegt und eine Tigerfamilie über das ausgetrocknete Bett in ihre Region gelangt, scheint Dodos Traum zu Ende zu sein. Er darf sein hoch in den Bäumen liegendes Nest nicht mehr verlassen und wird von seinen Eltern mit Argusaugen bewacht.
Dodo, vielen Kindern aus der gleichnamigen Fernsehserie bereits bestens bekannt und auch in gedruckter Form weit verbreitet, nun also in einem Kinofilm. Immerhin sechsundsiebzig Minuten dauert der Zeichentrickspaß und vor allem die Kleinen sind begeistert. Selbst Sechsjährige werden kaum Probleme mit Länge, Spannung und Verlauf der Geschichte haben. Zu einfach läuft alles ab. Für einen kurzen Moment gegen Ende des Films halten sie vielleicht den Atem an, aber schon wechselt die Stimmung wieder zu heiter und beschwingt.
Der Grundtenor dieses Films ist sanft und erheiternd. Kaum Ecken und Kanten, kein Hindernis, kaum Szenenwechsel. Mehr als drei Orte besuchen die Tiere nicht, meist ist der Hintergrund unbeweglich und reine Dekoration. Die aber ist herzallerliebst gezeichnet. Fernab der Computerwelt zahlloser Hollywoodstreifen sind hier fast alle Dinge und Tiere gezeichnet. Wenn es doch einmal Effekte zu sehen gibt, sind sie sehr dezent und nicht auffällig unterscheidbar von den einfachen Zeichnungen. Hier haben die Macher alles richtig gemacht. Es macht den Kleinen wie den erwachsenen Zuschauern Spaß, diesen Film zu sehen. Von der ersten bis zur letzten Minute liegt einem dieser liebenswerte Affe am Herzen, man freut sich mit ihm und hofft auf eine große Karriere als Musiker. So seltsam das klingen mag, hofft man doch, dass dieser Affe innerhalb von Stunden zum Paganini wird. Oder, um im Bild zu bleiben, zu einem zweiten Helmut Zacharias. Und kaum ein Stirnrunzeln ist zu bemerken, wenn das schließlich auch klappt.
Vielleicht hätte man den Einfall, dass ein Geigenspiel auch gleich Regen machen kann, besser beiseite gelassen, doch die Kleinsten finden auch das in Ordnung.
So bleibt am Ende der Eindruck eines wunderschönen, schlichten und unterhaltsamen Films. Überzeugende Synchronsprecher - allen voran Mario Adorf als Darwin -, eine gute Filmmusik von Henning Lohner und einfach nur nette, schöne Bilder - Außergewöhnliches wird nicht geboten, doch für Sechsjährige ist dies auch nicht sinnvoll - bei aller "Ice Age"- und "Shrek"-Manie, ein nett gezeichneter Film wie "Kleiner Dodo" ist für kleine Kinder unbedingt vorzuziehen.
Überraschend gelungen sind die Extras der DVD. Mit einem netten Making-of, dem Kurzfilm "Dodo im Zoo", einem Dodo-Dschungelspiel und dem Musikvideo von No Angels, "Life Is a Miracle", kann man sich eine halbe Stunde lang gut beschäftigen.