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Elfenkind ist ein Elftroll, ihr Vater war ein Elf und die Mutter ein Troll, und lebt ihm Schutz sieben altehrwürdiger Bäume. Mitten in einer Stadt ist dieser kleine Flecken Wildnis übrig geblieben, denn die Magie der sieben Altehrwürdigen schützte diesen letzten kleinen Hain. Dort geht Elfenkind ihrem Tagewerk nach, denn sie ist Heilerin. Sie heilt sowohl den Wald, indem sie an kahlen Stellen neue Samen pflanzt, als auch die Wunden kleiner Tiere und Vögel.
Oft sind ihre Patienten Opfer der Menschen und ihrer Maschinen und so kann Elfenkind ihren Freund Braunchen, ein zotteliges Pony, kaum verstehen, denn er hat nur Gutes von den Menschen zu erzählen. Aber natürlich hat Elfenkind noch einen anderen besten Freund: Rabe. Und er ist es auch, der Elfenkind die erschreckende Nachricht zuträgt. Eine Menschenmeute hat begonnen Bäume niederzubrennen.
Natürlich fürchtet Elfenkind um die Sicherheit der Altehrwürdigen trotz Braunchens Zuspruch, dass die Menschen die Sache schon selber in die Hand nehmen werden und die Brandstifter unschädlich machen. Aber Rabe hat auch hierfür eine Idee: Elfenkind soll sich Rat holen bei der weisen Eule, denn Raben sind der weisen Eule verhasst und einem von ihnen würde er nie einen Rat geben. Und so bleibt Elfenkind nichts anderes übrig als sich selbst auf den abenteuerlichen Weg zur weisen Eule zu machen und damit zum ersten Mal den Schutz der Altehrwürdigen verlassen, um herauszufinden, wie sie ihre Baum-Freunde nun ihrerseits schützen kann.
Isobelle Carmodys "Kleines Elfekind" präsentiert sich auf den ersten Blick mit seinem roten Samteinband in einem anheimelnden Kuschel-Look.
Ganz wie es zu einem Kinderbuch gehört, ist die Schrift etwas größer gehalten und der Text wird immer wieder von sehr schönen kindgerechten Zeichnungen des aktuellen Handlungsgeschehens unterbrochen. Diese gehen, ebenso wie das Umschlagsbild, zurück auf Sophie Schmid, die diesem Buch mit ihren Illustrationen eine sehr anschauliche Note gibt.
Die Gestaltung und Darbietung ist sehr kindgerecht gelungen. Die Geschichte ist eigentlich einfach gestrickt, dennoch muten der Schreibstil sowie die Moral dieser Geschichte doch sehr einem Kinderbuch für Erwachsene an. Denn welches Kind kann schon etwas mit dem Leitsatz, der ebenfalls auf der Rückseite des Buches zu finden ist, etwas anfangen bzw. ihn völlig verstehen: "Weißt du, wenn die Welt ein Traum ist, dann bist du auch ein Teil davon. Und Träume scheitern nicht von selbst. Erst dann, wenn der Letzte aufgehört hat an sie zu glauben." Der Spruch ist sicherlich wunderschön anzuhören und gerade für ältere Leser sicherlich voller Tiefsinn, aber gerade diesen Tiefsinn werden die wenigsten jungen Leser erkennen oder verstehen.
Insgesamt glänzt "Kleines Elfenkind" also mit einer wirklich gelungenen Aufmachung, ist aber durch den versteckten Tiefsinn gerade für Kinder als sehr anspruchsvoll anzusehen, weil sie die verborgenen Botschaften dieses Buches nicht alleine oder erst im jugendlichen Alter verstehen. Nichtsdestotrotz kann die Geschichte auch von Kindern gelesen werden, selbst wenn sie vielleicht nicht alle Aspekte hundertprozentig verstehen, denn die eigentliche Geschichte ist gut durchdacht und leicht nachzuvollziehen und durch die Illustrationen eine echte Augenweide für den Leser. Und sollte der junge Leser nicht alleine lesen wollen, kommen auch Papa, Mama, Schwester, Bruder oder Onkel und Tante auf ihre Kosten.