Das hat Joe sich anders vorgestellt. Gerade hat er seiner Freundin ein Liebeslied geschrieben, da macht sie mit ihm Schluss. Gut, es war ein Doom-Metal Song und Joe ist ein ziemlicher Kindskopf, aber das hat er nicht verdient. Das meinen zumindest seine besten Freunde Eric und Hung, mit denen er in einer Wohngemeinschaft lebt. Kurzerhand füllen sie ihn ab und nehmen ihn mit zu einem LARP Wochenende. Joe ist nicht begeistert, lässt sich aber zum Mitmachen überreden, als sie ihn an seine glorreiche Vergangenheit als Rollenspieler erinnern. Wie viel Ärger er sich damit einhandelt, kann er nicht ahnen, doch Eric schafft es bei einer Beschwörung einen Succubus aus der Hölle zu befreien, welcher dann auch noch die Gestalt von Joes Ex-Freundin annimmt. Nun wird aus dem spaßigen Wochenende ein Blutbad und die Gefährten müssen zeigen, was in ihnen steckt. Um den Dämon zu besiegen brauchen sie Mut, Freundschaft und einen verdammt guten Musikgeschmack.
Wenn ein Film mit drei Jahren Verspätung erscheint, dann lässt das für gewöhnlich nichts Gutes ahnen. In diesem Fall darf sich der Filmfan aber entspannt zurücklegen, denn "Knights of Badassdom" ist ein gelungener Film geworden. Sicher, es ist ein Low Budget Film, daher darf niemand bei den Effekten zu viel erwarten, aber immerhin ist es den Produzenten gelungen, Schauspieler wie Peter Dinklage (Game of Thrones), Summer Glau (Firefly) und Ryan Kwanten (True Blood) für den Film zu gewinnen. Zusammen mit Steve Zahn spielen, kämpfen und frotzeln sie sich munter durch die Story. Das macht auch den Charme des Films aus, denn die Handlung an sich ist nur mäßig spannend. Da tauchen plötzlich Paintball-Spieler auf, deren Handlungsstrang vollkommen unnötig ist, und kleinere Szenen werden unnötig ausgewalzt. Das sind aber nur kleinere Stolpersteine für den Film, der von seinem augenzwinkernden Humor lebt. Natürlich nimmt er LARP-Spieler auf die Schippe, seien es die Kostüme, die für Außenstehende seltsamen Regeln oder auch die pseudomittelalterliche Sprache, die gewollt gestelzt ist und die anfänglich sogar untertitelt wird, da der Zuschauer beim besten Willen nicht mehr erahnen kann, worüber die Spieler eigentlich reden. Der Zuschauer kann aber mit den Figuren lachen, nicht über sie. So schräg jeder einzelne auch ist, sie haben ihr Herz am rechten Fleck und wenn es darauf ankommt, können sie sich auf einander verlassen.
Was den Gruselfaktor des Films angeht, so ist er nicht vorhanden. Wer sich hier tatsächlich fürchtet, der hat auch Angst vor dem Monster der schwarzen Lagune. Das Kostüm des höllischen Dämons, gegen den Joe und seine Freunde antreten müssen, ist so deutlich unecht, dass es sich auch für einen Kindergeburtstag eignen würde und das Gedärm, das reichlich durch die Gegend fliegt, hat zwar einen hohen Unterhaltungswert, aber bange wird davon niemandem.
Nein, "Knights of Badassdom" will sich nicht ernst nehmen, er will Spaß machen und das tut er. Wer Filme mit Anspruch oder Aussage will, lasse die Finger von der DVD, sofort. Wer aber über sich selber lachen kann, LARP-Spiele, billigen Horror und Metal mag, der kann unbesorgt zugreifen. Dies ist sein Film.