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 Kohle an Bord

Autoren: Hergé
Verlag: Carlsen

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Tim und Kapitän Haddock kommen aus dem Kino und unterhalten sich über den Film, da rennt der Kapitän an einer Straßenecke in einen Passanten hinein. Es ist General Alcazar, der schnell wieder davon rennt. Tim und Haddock können ihm noch entlocken, in welchem Hotel er wohnt, da ist der General auch schon verschwunden. Doch auf der Straße finden Tim und der Kapitän die Brieftasche von Alcazar. Im Hotel Bristol aber kennt ihn niemand.
In seiner Brieftasche finden sie nur Bilder von Militärflugzeugen und einen Zettel mit einer Telefonnummer.
Der Zufall will es, dass ein alter Freund, der Emir von Khemed, seinen Sohn bei Tim und Haddock in dessen Schloss, dem Mühlenhof, unterbringt, denn er befürchtet einen Staatsstreich. Tim findet heraus, dass Alcazar Flugzeuge schmuggelt, um den Staatsstreich gewinnen zu können.
Doch auf dem Weg zum Emir wird ein Mordanschlag auf Tim und Kapitän Haddock verübt und die beiden haben alle Hände voll zu tun, Licht in die verworrenen Ereignisse zu bringen.

Dieser 1958 erschiene Band von Hergé ist ein Paradebeispiel für die Comic-Reihe rund um Tim und seine Freunde. Neben den namengebenden Hauptakteuren ist es vor allem der Kapitän, der für Humor und Slapstick sorgt. Die unvermeidlichen Schulze und Schulze sind eher ein Ärgernis, aber Hergé wollte auf die beiden trotteligen Ermittler nicht verzichten.
In Nebenrollen treten Professor Bienlein, der aus einem früheren Album bekannte General Alcazar, Dawson, Senhor Oliveira, die Sängerin Castafiore, als Bösewicht der Marquis de Gorgonzola und der Emir von Ehmed und sein Sohn auf. Vor allem der Sohn, ein wahrer Satansbraten, verursacht im Mühlenhof kleinere Katastrophen und mit seinem Schabernack ärgert er den Kapitän so sehr, dass der, wider besseres Wissens, mit Tim zu einem gefährlichen Abenteuer aufbricht. Diese Mischung aus wenigen neuen, eher unwichtigen und vielen aus alten Abenteuern bekannten Charakteren, auf der letzten Seite hat sogar Fridolin Kiesewetter einen Auftritt, ist typisch für die Alben Hergés. Einen Großteils seines Witzes und Charmes bezieht die Geschichte eben aus dieser Phalanx bekannter Persönlichkeiten und ihrer Marotten.
Sehr wechselvoll und dramatisch ist die Geschichte selbst. Mit unglaublichen Zufällen, aber auch mit etlichen glänzenden Ideen treibt Hergé sein Abenteuer voran. Mordanschläge und gefährliche Situationen werden gekonnt gemischt mit Albernheiten und sehr witzigen Einlagen.

Der Zeichenstil Hergés ist gewohnt detailreich und farblich realistisch gestaltet. Personen und Gegenstände sind liebevoll ausgearbeitet, ganze Szenarien sind fotorealistisch aufs Papier gebracht. Vor allem die Stimmung der Personen und das Ambiente der jeweiligen Standorte, zum Beispiel Mühlenhof, Wüste, Bergland, Dschungel, Höhlen, Frachtschiff, Yacht ... ist von Hergé sehr aufwendig und treffend gezeichnet.

Dieses Abenteuer ist mein liebstes der ganzen Serie. Einfach alles stimmt. Es ist komplex, lang aber nie langweilig, witzig aber nie platt, ohne die sonst häufigen Klischees - sogar die "Schwarzen" kommen gut weg, bei Hergé eher eine Seltenheit!

Fazit: Bitte kaufen Sie dieses Album, es lohnt sich!

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 01. Januar 1999 | ISBN: 3551732388 | Preis: 9 Euro | 62 Seiten

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