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 Land des Todes


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Oskar Hammel will raus. Ihn öden die unglücklichen Liebschaften und immer gleichen Gespräche mit den austauschbaren Honoratioren der Stadt an. Doch er sucht nicht Trubel und Zerstreuung, er sucht ein wenig Abgeschiedenheit um sich wieder auf seine poetische Arbeit konzentrieren zu können. Und ein Bekannter von ihm kennt genau den perfekten Ort, einen Ort mitten im nirgendwo des Nordens im Land des Todes. Land des Todes - so heißt der raue Norden, in dem die Magie noch wild und gefährlich ist.

Entgegen aller Befürchtungen entpuppt sich das gepachtete Gebäude als überraschend luxuriös und komfortabel und wird von einem freundlichen Ehepaar geführt. Doch als Oskar seinem Verpächter die Ehre erweisen will, entpuppt der sich als gewalttätiger, despotischer und verbitterter Mann mit einem verzauberten Spiegel im Haus.
Zudem wird Oskar bei seiner Ankunft beinahe vom riesigen Wachhund des Gutsherrn zerfleischt und dies hinterlässt bei ihm mehr als nur die offensichtlichen Bissspuren. Trotzdem ist Oskars Neugierde geweckt und auf Nachfrage offenbart ihm seine Haushälterin die unglückselige Geschichte über die Frau des Gutsbesitzers und deren Familie. Es ist die Geschichte einer unglücklichen Liebe, der nie ein Happy End beschert sein sollte ...

"Land des Todes" ist der erste Roman von Alison Croggon nach ihrer Erfolgsreihe "Die Pellinor-Saga".

Manch einer, der schon einen Blick auf das Buch geworfen haben mag, könnte sich fragen, ob die obige Inhaltsangabe auch wirklich zum gleichen Buch gehört, aber das tut sie tatsächlich. Im Gegensatz zu dem Klappentext fängt dieses Buch nicht mit Lina und ihrem Ziehbruder Damek an, der Leser macht seinen Einstieg an der Seite eines völlig Unbeteiligten namens Oskar Hammel, der im Land des Todes nach Ruhe und Inspiration sucht und dabei zufällig über die Geschichte der eigentlichen Protagonisten stolpert.

Dieser Umstand gestaltet zu Anfang den Einstieg in "Land des Todes" merklich schwierig, weil man die Erzählungen aus der Ich-Perspektive Hammels partout nicht mit den eigenen Erwartungen in Einklang bringen kann. Erst 45 Seiten später, wenn die erzählende Ich-Perspektive auf die Haushälterin Anna übergeht, legt sich die Verwirrung zunehmend und dem Leser wird die erwartete Handlung mit den erwarteten Protagonisten geliefert. Außer der Figur Anna wird später noch Lina höchstselbst als dritte Ich-Erzählerin mit einbezogen.

Das "Land des Todes" ist ein sehr düsterer Roman und mehr eine Art italienischer wilder Westen. Denn das Leben und Sterben wird dort durch eine nicht enden wollende Vendetta geregelt, zu der die einfache Bevölkerung gezwungen wird um die Taschen der Reichen und Mächtigen zu füllen und die Anzahl der männlichen Bevölkerung rasant zu dezimieren. Wer bei der Erwähnung einer Hexe auf einen fantastischen Roman gehofft hat, wird hier sträflich enttäuscht. Sicherlich sind Hexen bzw. Zauberer ein mystisches/fantastisches Element, aber sie wirken kaum irgendwelche Magie und wenn ist sie nur bedingt relevant oder greifbar, auch wenn sie unterschwellig durch ihre Existenz die Handlung beeinflusst.

Damit bietet "Land des Todes" etwas gänzlich anderes als man es erwartet hat. Dadurch gestaltet sich der Einstieg etwas holprig und auch sonst ist dieses Buch für sein Genre eher anspruchsvolle Kost. Aber die Geschichte ist dadurch auch sehr tiefsinnig und auf eine emotionale, tragische Art fesselnd und verdient das Prädikat anders. Anders als erwartet und definitiv anders als die meisten anderen Bücher dieses Genres.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 2013 | ISBN: 978-3404207084 | Originaltitel: Black Spring | Preis: 12,99 Euro | 288 Seiten | Sprache: Deutsch

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