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Toni Brandt, Bürgermeister von Bitburg, buhlt um die Gunst der Wähler, die ihn so schnell wie möglich nach Berlin befördern sollen. Einziger Stolperstein ist ein Parteikollege, der Bundestagsabgeordnete Herbert Schilling. Als dieser ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht schnell auf Brandt. Während die politischen Gegner schon auf seinen Untergang hoffen und Parteikollegen sich gegen ihn verschwören, weiß sich der charmante Halbspanier zu helfen: Mit Hilfe der Lokalreporterin Monika Marquart poliert er sein angeschlagenes Image geschickt wieder auf.
Doch er ahnt nichts von ihrer gemeinsamen Vergangenheit und lässt sich auf eine Affäre mit der schönen Journalistin ein. Währenddessen versucht die Bitburger Polizei erfolglos, den Mörder zur Strecke zu bringen. Dann passiert ein zweiter Mord. Jetzt schweben auch Toni Brandt und seine Familie in Gefahr…
Schon am Anfang des Buchs erfährt man, dass Toni Brandt im Krankenhaus liegt. Er berichtet seinem Stiefvater von den Ereignissen in Bitburg. Durch die eingeschobene Erzählperspektive, die sich mit der Ich-Perspektive des Politikers abwechselt, schafft Manfred Reuter es, den Spannungsbogen fast bis zu Letzt aufrecht zu erhalten. Es treibt die Handlung einerseits voran.
Andererseits ist dadurch aber sofort klar, dass Brandt nicht der Täter sein kann.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Leser sich trotz Ich-Perspektive kein genaues Bild von Brandt und den verschiedenen Akteuren machen kann. Sie werden nicht genau beschrieben, ihre Handlungen sind widersprüchlich und Toni Brandt erscheint durchweg kalt und abgebrüht.
Auch werden viele Beziehungen zwischen den einzelnen Personen angeschnitten, dann aber nicht zu Ende geführt oder zu spät erst wieder aufgegriffen. Die Erzählstränge werden nicht richtig beendet und der Leser verliert leicht den Faden.
Auch das Ende ist etwas enttäuschend. Manfred Reuter schafft es nicht, den Überraschungseffekt beizubehalten und löst das Rätsel um den Mörder zu früh auf. Er setzt auf romantische Gefühlsduselei und beendet die Geschichte damit sehr abrupt.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass das Buch eher leichte Kost ist, die sich schnell durchlesen aber auch jederzeit weglegen lässt.