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Das Leben auf dem Land war früher ganz gewiss nicht so beschaulich, wie wir uns das in unseren Vorstellungen ausmalen. Dennoch können wir auch heute noch viel daraus lernen, denn bei all der Umweltzerstörung und der täglichen Hektik wäre es viel heilsamer, wieder zurück zu einem Leben im Einklang mit der Natur zu finden. Hilfreiche Tipps, wie das funktionieren kann, findet man in "Lavendelduft und Bienenwachs".
Auch wenn das Buch sich altem Haushaltswissen widmet und sich damit beschäftigt, wie man nachhaltig wirtschaftet, soll es dennoch nicht den Leser komplett davon überzeugen, fortan auf einem Bauernhof autark zu leben. Stattdessen geht es der Autorin um die kleinen Veränderungen, die man problemlos in den Alltag einbauen kann und mit denen man gleichzeitig die Natur schonen kann.
Den Anfang machen die Putzmittel, denn diese haben aggressive und umweltschädliche Inhaltsstoffe. Christina Strutt erklärt deshalb, auf welche natürlichen Helfer wie Natron oder Essig man sich dabei verlassen kann und wie man sie in konkreten Fällen anwendet. Auch in der Küche, beim Einkaufen und der Lagerung von Lebensmitteln lassen sich alte Gewohnheiten wie das Benutzen von Plastiktüten und ähnlichem vermeiden. Ebenso kann man zur Bekämpfung von Ungeziefer oder beim Wäsche waschen natürliche Hilfsmittel verwenden. Weiter geht es dann mit der Energieversorgung. Auch wenn man selbst keine umweltfreundlichen Stromerzeuger bauen kann, kann man sich nachfolgend über die verschiedenen Möglichkeiten informieren und erfährt, wie man sinnvoll Energie spart.
Ganz besonders befriedigend ist der biologische Sachverstand beim eigenen Küchengarten. Statt Blumen können Gemüse und Kräuter gezogen werden, stets mit einem Auge darauf, auch umweltverträgliche Behältnisse und Gartenerde zu verwenden. Auch wenn die Tipps kein Gartenbuch ersetzen, erfährt man hier dennoch auf vielfältige Weise, was schon kleine Änderungen im Alltag bewirken können. Und was dann im Garten wächst, lässt sich mit dem nachfolgenden Kapitel gut lagern, denn es beschäftigt sich mit dem planvollen Einkaufen, dem Haltbarmachen von Lebensmitteln und dem Kochen von Marmeladen oder Chutneys. Den Kräutern selbst hat man das letzte Kapitel gewidmet, denn diese sind nicht nur schmackhaft, sondern besitzen teilweise eine sehr gesundheitsfördernde Wirkung. Und damit man auch sein Eigenheim ein wenig ländlicher gestalten kann, gibt es zu guter Letzt schöne Ideen, welche Schätze sich auf Trödelmärkten finden und wie man sie kreativ verwenden kann.
"Lavendelduft und Bienenwachs" ist ein Sachbuch, das den Leser dazu heranführen möchte, etwas achtsamer mit seiner Umwelt umzugehen und mehr über die Auswirkungen der Dinge, die er tut, nachzudenken. Dennoch schreibt Christina Strutt nie mit erhobenem Zeigefinger. Stattdessen beweist sie, dass schon kleine und einfache Änderungen viel bewirken können. Da die Informationen stets nach Sachgebieten getrennt aufgelistet sind, findet der Leser schnell, was er sucht, egal ob er Stecklinge aufziehen möchte oder wissen will, wie er sein Messing wieder zum Glänzen bringt. Durch die vielen im Text verteilten Abbildungen und sehr ländlichen Fotografien bekommt man beim Lesen richtig Lust, sofort einige der Tipps selbst auszuprobieren.
Im Einklang mit der Natur zu leben ist nicht einfach, doch es sind gerade auch die kleinen Dinge, die Wirkung zeigen. Mit Hilfe dieses schön gestalteten Ratgebers ist es ganz einfach, auf manche der schädlichen Putzmittel zu verzichten und selbst ein wenig mehr auf sich und seine Umgebung zu achten. Gleichzeitig bekommt der Leser auch ein Gespür dafür, wie wichtig gerade solche Initiativen sind und dafür muss man noch nicht einmal sein komplettes Leben umkrempeln.