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Die FBI-Agentin Alex Morse, erst kürzlich von einem missglückten Einsatz bei einem Geiseldrama genesen, ist nicht von Glück begünstigt. Gleichzeitig ist bei jenem Arbeitseinsatz ein Teamkollege, der in sie verliebt war, gestorben, da er abgelenkt war, als Alex von den Glassplittern und Schrapnellen im Gesicht getroffen wurde, und daraufhin erschossen wurde. Alex Mutter liegt wegen schwerer Krankheit auf der Intensivstation und die Ärzte können fast nichts mehr für sie tun. Und nun ist auch ihre Schwester im Krankenhaus gelandet, da sie einen Schlaganfall erlitten hat.
Fast hat Alex nicht mehr die Kraft, ihre um ihr Leben ringende Schwester im Krankenhaus zu besuchen, doch letztlich fasst sie sich doch ein Herz. Und das ist auch gut so, denn auf ihrem Sterbebett verrät ihre Schwester ihr von einem Verdacht, den sie hegt, nämlich dass ihr Mann die Schuld daran trägt, dass sie bald sterben wird. Auch wenn Alex diese Geschichte seltsam vorkommt, beginnt sie zu ermitteln.
Einige Wochen später besucht Alex Dr. Chris Shepard in seiner gut ausgestatteten Arztpraxis. Sie stellt sich als verdeckte Ermittlerin vor und verrät ihm, dass sie auf der Spur eines Mörders ist. Ein Scheidungsanwalt sorgt dafür, dass seine Klienten sich nicht um ärgerlichen Papierkram kümmern müssen, indem er dafür sorgt, dass ihre Ehepartner an grausamen und heimtückischen Krankheiten sterben. Und Shepards Frau ist bei eben diesem Anwalt gewesen. Wie Alex vermutet, hat dieser gewissenlose Mann auch mit dem frühzeitigen Tod ihrer Schwester zu tun.
"Leises Gift" ist ein Thriller, dessen Grundidee ein großes Potential besitzt. Ein gut betuchter Mörder, der dafür sorgt, dass die Ehepartner seiner Klienten zu Tode kommen und zwar durch Krebs oder einen Schlaganfall, so dass niemand einen Mord vermuten würde. Allein durch das letzte Gespräch mit ihrer Schwester kommt die FBI-Agentin doch noch auf die Spur der ruchlosen Verbrecher. Und ihr Verbündeter ist niemand anders als das nächste Opfer.
Tja, so gut die Idee auch ist, so schlecht ist sie letzten Endes umgesetzt worden. Bis die Geschichte wirklich das Potential besitzt, endlich loslegen zu können, sind fast schon zwei CDs vorbei und man fragt sich immer noch, wann denn endlich die Spannung kommt. Auch die Hintergrundgeschichte der FBI-Agentin wirkt überzogen, da hätten deutlich weniger Schicksalsschläge ebenso gut gereicht, zumal der Einstieg mit der langatmigen Vorgeschichte die komplette Geschichte ausbremst. Hier wären eingestreute Rückblenden an passender Stelle sinnvoller gewesen. Die Lesung von Reent Reins ist gekonnt und eingängig. Dennoch kann sie diesen zweitklassigen, Klischee beladenen amerikanischen Thriller auch nicht mehr retten.
Ein Hörbuch, das man, wenn man Spannung und eine Geschichte mit Tiefe möchte, lieber links liegen lässt.