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 Leo Roa

Autoren: Juan Giménez
Illustratoren: Juan Giménez
Übersetzer: Resel Rebiersch
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Leo Roa, Journalist beim Starr, dem weltweit größten und mächtigsten Medienunternehmen, versauert in der Statistischen Abteilung des Pressegiganten. Doch kaum ist er einer großen Sache auf der Spur – er hat die neue Identität eines vermeintlich verstorbenen Weltraumpiraten enttarnt –, trachtet man ihm nach dem Leben. Wäre nicht die sexuelle Gier eine der Untergebenen des grausamen Piraten, er wäre wohl schneller ein Stück steifgefrorener Weltraummüll, als er es sich in seinen schlimmsten Alpträumen je ausgemalt hätte. Doch dank seiner unbestreitbar einmaligen Leistungen lässt ihn die Raumschiffkapitänin für spätere "Vernehmungen" am Leben. Und Leo Roa wäre nicht Leo Roa, der Held seiner Tagträume, wenn er das nicht nutzen würde für einen zünftigen Ausbruch.

Erstmals erschien "Leo Roa" im Jahr 1988 unter dem Titel "Sphären-Klänge der Ewigkeit. Die Space-Odyssee des Erdenmenschen Leo Roa" in deutscher Sprache. Seitdem ist viel geschehen und Juan Giménez hat den Comic-Olymp spätestens seit seiner Mitarbeit bei der Serie "Die Kaste der Meta-Barone" der Autorenikone Alexandro Jodorowsky erreicht.

Anfang 2011 ist dieses Frühwerk von Juan Giménez dem Splitter-Verlag eine Sonderedition wert. In einem prachtvollen, großformatigen Doppelband kann man die seltsamen und höchst skurrilen Abenteuer des Weltraumjournalisten Leo Roa endlich wieder erwerben. Denn selten ist einem Comic-Autor eine so perfekte Synthese von Science-Fiction, Humor, erotischem Abenteuer und gesellschaftskritischen Anmerkungen gelungen wie Juan Giménez in "Leo Roa".

Zwar liegt die Stärke von Juan Giménez eindeutig im grafischen Sektor, doch muss man auch der Story und den Dialogen nur selten die hohe Qualität aberkennen, die seinen Zeichnungen ohne Frage innewohnt. Und auch wenn man in "Der Kaste der Meta-Barone" oder "Ich, der Drache" detailliertere Bilder und klarere Strukturen findet, birgt auch "Leo Roa" viele Überraschungen, die man als genial bezeichnen kann. Die Zeichnungen sind skizzenhafter, die Gesichter teilweise befremdlich simpel und perspektivisch irgendwie verzerrt und die Hintergründe des Öfteren wenig ausgearbeitet – doch sind sie unglaublich witzig und voller Details, die der überbordenden Fantasie von Juan Giménez entsprungen sind.

"Leo Roa" ist ein wundervoller Comic. Die Frauen sind sexy und äußerst charakterstark und fackeln nicht lange, wenn ihnen der Sinn nach Sex steht - auch gegen den Willen der beteiligten Männer. Die Story ist skurril, äußerst witzig und geizt nicht mit überraschenden Wendungen. Manchmal fühlt man sich an die teilweise verrückten Welten von Moebius erinnert, manchmal an die Abenteurer von Ortiz und Segura ("Burton und Cyb"). Doch immer gelingt Giménez ein Artwork, dass auch heute noch - zumal in einem so wundervollen Layout – einen Blick wert ist.

Und wer den ersten Band genossen hat, kann im zweiten Abenteuer von Leo Roa schwelgen, das in jeder Hinsicht – sei es Humor, sei es Sex, sei es Spannung – eine absolute Steigerung darstellt. Dank dem Splitter-Verlag und der Edition beider Abenteuer in einem Doppelband, kann man "Leo Roa" fast als Humor-Überdosis bezeichnen, die jeder Comic-Fan unbedingt seiner Sammlung einverleiben sollte.

Auf der Verlags-Webseite gibt es eine ausführliche Leseprobe.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 27. Dezember 2010 | ISBN: 9783868692082 | Originaltitel: La verdadera historia de Leo Roa | Preis: 19,80 Euro | 111 Seiten | Sprache: Deutsch

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