Oft gerät man in Situationen, bei denen man nicht genau weiß, wie man mit ihnen umgehen soll. Die Frage, mit welcher Gabel man was isst, ist da schon eine der harmloseren. Spannender wird es, wenn man sich fragt, ob man seiner Chefin die Tür aufhalten muss und ob sie in erster Linie Frau oder Vorgesetzte ist.

Das Buch ist in fünf größere Abschnitte geteilt, den Anfang macht der Alltag. Hier sind vielfältige Fragen vertreten, so zum Beispiel die Aufklärung, dass der Wunsch „Gesundheit!“ gar nicht so menschenfreundlich ist, wie er sich anhört, wer im Auto wann vorne sitzen sollte und wie man wen anzusprechen hat.
Das zweite Kapitel erläutert Fragen des äußeren Erscheinungsbildes, zum Beispiel, was alles unter den Begriff eines „kleinen Schwarzen“ fällt, zu welchen Hemden man Krawatte trägt und zu welchen nicht oder wie leger der „Casual Friday“ ausfallen darf.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Arbeitsleben, einem Bereich, in dem gutes Benehmen manchmal karriereentscheidend sein kann. Da kann dann der punkten, der weiß, wer wem zuerst vorgestellt wird oder wie man Visitenkarten mit dem nötigen Respekt behandelt.
Das folgende vierte Kapitel wendet sich wieder einem angenehmeren Bereich zu, in dem aber viele Menschen immer noch gravierende Fehler begehen: dem Restaurant. Hier erlebt man öfter, dass die Serviette wild durch die Gegend fliegt oder beim Trinkgeld einige Fauxpas’ begangen werden. Aber nach der Lektüre dieses Kapitels sollte das alles kein Problem mehr sein …
Das abschließende Kapitel widmet sich den verschiedenen Festlichkeiten des Lebens. Gefeiert wird immer, daher ist es wichtig, sich auch hier gut benehmen zu können. Das fängt schon bei der Frage an, was man dem Gastgeber mitbringt, der Frage, wer wo am Tisch platziert wird, und dem richtigen Timing zum Verabschieden.

Am Ende jedes dieser Kapitel finden sich Fragen, in denen überprüft wird, ob man die vorhergehenden Seiten aufmerksam genug gelesen hat und sich nun sicher um die Fettnäpfchen herumbewegen kann. Die Lösungen zu den Fragen finden sich am Ende des Buches, ebenso ein umfangreiches Register, mit dem man schnell den passenden Beitrag findet, wenn man nicht das ganze Buch liest, sondern nur schnell die Antwort auf eine Benimmfrage sucht.

Gutes Benehmen ist ein zeitloses Thema, das immer wieder neu aufgegriffen wird. Dabei ist es meistens nicht wichtig, wie man einen Hummer korrekt isst, sondern wie man sich im täglichen Leben verhält. Gerade bei diesen kleinen Unsicherheiten hilft das „Lexikon der Benimmirrtümer“ weiter. Viele der Punkte sind gar nicht wirkliche „Irrtümer“, sondern eher offene Fragen und Punkte, in denen sich viele Menschen unsicher sind. Bei den Irrtümern – wie zum Beispiel der Tatsache, dass der Wunsch „Gesundheit!“ nach dem Niesen eigentlich unhöflich ist – stellt sich natürlich die Frage, ob es denn von gutem Benehmen zeugt, sich korrekt zu verhalten, wenn es kein anderer der Anwesenden versteht. Auch auf diese Art der Fragestellung geht Nandine Meyden ein.

Das „Lexikon der Benimmirrtümer“ ist ein moderner Leitfaden durch das Leben und beschäftigt sich mit vielen Themen, die jedem von uns begegnen. Dabei ist das Buch auch sehr unterhaltsam geschrieben, so dass man es auch ohne akuten Bedarf einfach zum Zeitvertreib lesen kann.