Wer schaut sich im Urlaub nicht gerne mal Kirchen an und denkt sich vor so mancher Skulptur oder so manchem Altar, wer oder was wird da eigentlich dargestellt? Abhilfe schafft hier ein Heiligenlexikon. So auch das "Lexikon der Heiligen und biblischen Gestalten" von Hiltgard L. Keller, das inzwischen in seiner 13. Auflage erschienen ist.

Das gut 700-seitige Nachschlagewerk bietet 700 Artikel in alphabetischer Reihenfolge zu Heiligen und biblischen Figuren, die vor allem im deutschsprachigen Raum häufig dargestellt werden. Neben der Vorworte der vergangenen Auflagen wird der Hauptteil im Anhang durch einige zusätzliche Informationen wie einem Heilgenkalender und einem Abkürzungsverzeichnis und durch Register der Heiligen und ihrer Attribute ergänzt.

Hiltgard L. Kellers "Lexikon der Heiligen und biblischen Gestalten" ist ein Klassiker unter den zuverlässigen Heiligen-Nachschlagewerken, das seit über vierzig Jahren nun stetig ergänzt und erweitert wird. Es ist schon allein deshalb praktisch, weil es durch sein typisches Reclamformat auch auf Ausflügen und Reisen gut mitgeführt werden kann.

Die Artikel und das gesamte Buch sind so aufgebaut, dass der Benutzer in fast allen Fällen schnell und zuverlässig die in einem christlichen Kunstwerk dargestellten Figuren und Szenen identifizieren und verstehen kann. Wenn er eine dargestellte Person erkennt, kann er einfach in dem alphabetisch geordneten Hauptteil nachschlagen. Wer nur Gegenstände, Tiere oder Gesten erkennen kann, findet im Attributregister Informationen, welche Figuren in Frage kommen. Meistens ist das dann schon eindeutig, manchmal muss noch zwischen zwei oder drei Möglichkeiten entschieden werden.

Auch sind die Artikel selbst gut geschrieben und sinnvoll aufgebaut. Dem Namen des Heiligen oder der Bibelfigur folgen erstmal Informationen wie unterschiedliche Schreibweisen, seit wann die Person verehrt wird oder welcher ihr Tag im Heiligenkalender ist. Dem folgt ihre Geschichte und ihr Beitrag zum Christentum, was bei den meisten Einträgen etwa eine halbe Seite ausmacht, bei manchen aber auch mehrere Seiten beansprucht. Zum Schluss wird dann noch erklärt wie die Figur in der Regel dargestellt wird, in welchen Kontexten und mit welchen Attributen. Bei Verbindungen zu anderen Heiligen mit Einträgen wird auf diese in den Artikeln verwiesen.

Es macht durchaus Spaß mit diesem Heiligenlexikon durch eine Kirche zu gehen und die Kunstwerke zu verstehen. Wer das einige Male macht, wird schnell beginnen, selbst ohne nachzuschlagen Attribute und Heilige zu erkennen und zu deuten. In diesem Sinne ist jedem historisch und theologisch interessierten Leser dieses Lexikon empfohlen.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.