Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Das vorliegende Arbeitsbuch ist Teil der Klavierschule von Hans-Günter Heumann. In "Leopolds Arbeitsbuch" führt der Vater des berühmten Wolfgang Amadeus Mozart den jungen Klavierschüler in die Grundlagen des Klavierspielens ein. Daher sieht man ihn auch gleich auf dem Cover gemeinsam mit seinem Sohn und seiner Tochter. Jedoch nicht als historisches Gemälde: Man sieht dort die Familie Mozart als Comicfiguren der aus dem Fernsehen bekannten Zeichentrickserie "Little Amadeus".
Nach einer kleinen Einführung zur Person Leopold Mozarts, in der sich dieser vorstellt und dem Klavierschüler vorschlägt, ihn zu unterweisen, so wie er es damals mit seinen Kindern gemacht hat, werden zunächst die Tasteninstrumente vorgestellt. Neben dem Keyboard und einigen anderen wird insbesondere das Klavier ausführlich beschrieben. So erhält man zum Beispiel grundlegende Informationen zu Geschichte und Funktionsweise. Daran schließen sich einige ältere Tasteninstrumente an. Neben deren Funktionsweisen erhält man Angaben zu den unterschiedlichen Klangfarben von Virginal, Spinett und anderen. Dies ist ein guter Einstieg, der jedoch nicht das echte Hören dieser Instrumente ersetzen kann. Nach dieser allgemeinen Theorie geht es an die Praxis. Diese beginnt einfach nur mit den schwarzen Tasten der Klaviatur. Ohne weitere Musiktheorie geht es dann aber doch nicht. Also werden die Noten ebenso erklärt wie die Verwendung von und die Unterschiede zwischen Violin- und Bassschlüssel. Rhythmus- und Taktgefühl werden dann mit den unterschiedlichen Taktarten geübt, auch dies auf eher theoretischer Ebene. Die Versetzungszeichen werden dann wieder ganz praktisch anhand des „Chinesischen Drachenwalzers“ erläutert. Abschließend findet sich eine Lernzielzusammenfassung, die aufzeigt, welchen Wissensstand man nach dem Durcharbeiten des Arbeitsbuches haben sollte.
Die beschreibenden Texte des Buches sind sehr kurz gehalten. Bedeutend mehr Platz nehmen die Zeichnungen ein. Dabei handelt es sich größtenteils um die Figuren der Zeichentrickserie, die für die Abschnitte des Buches in Szene gesetzt wurden. Dies wirkt natürlich als außergewöhnlicher Motivationsfaktor beim Üben und Lernen. Ergänzend werden aber auch historische Bilder der Mozarts gezeigt, was einen Vergleich zwischen sicheren historischen Fakten und moderner Fiktion ermöglicht. Die Übungen reichen von gewohnt herkömmlichen Fingerübungen bis hin zu simplem Malen nach Zahlen. Es finden sich auch viele unkonventionelle Anregungen wie das Erfühlen der Töne direkt auf den Saiten. Der Schwierigkeitsgrad der Übungen ist gering und diese richten sich eindeutig an Anfänger. Erstaunlicherweise ist das Übungsbuch durchaus auch für andere Instrumente geeignet, da größtenteils grundlegende Musiktheorie und Notenlehre erarbeitet werden. Allerdings wird das kleine Musiklexikon am Ende des Buches seinem Namen nicht gerecht und ist mit etwas über zwanzig erläuterten Begriffen eher ein Glossar wichtiger, verwendeter Begriffe.
Fazit: "Leopolds Arbeitsbuch" bietet neben herkömmlichen auch unkonventionelle, lustige und damit abwechslungsreiche Übungen. Die Zeichnungen um "Little Amadeus" tun ihr Übriges für die richtige Motivation.