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Als die Kinder- und Jugendpsychologin Constanze van Aken nach einer anstrengenden Arbeitswoche etwas Zeit in ihrem Wochenendhaus verbringen möchte, trifft sie in dem leergeglaubten Haus auf ihren Lebenspartner Martin Cornelissen, der mit einigen Kollegen an einem wichtigen Mordfall arbeitet. Völlig überrascht von der Anwesenheit der Ermittlerteams denkt Constanze darüber nach, das idyllisch gelegene Haus in der Eifel wieder zu verlassen und nach Aachen zurückzukehren. Eine Überlegung, die schnell vom Tisch ist. Denn nicht nur Robert Kemper, der Leiter des Operativen Fallanalyseteams, versucht sie zur Mitarbeit zu überreden, auch das Verhalten von Martins Assistentin gibt ihr Rätsel auf und lässt sie in dem chaotischen Domizil verharren. Eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Schon in der ersten Nacht stellt sie fest, dass Martin mit seiner Assistentin Maria schläft und auch Kemper beharrt weiterhin darauf, dass Constanze eine Bereicherung für das Team darstellt. Eine überaus verzwickte Situation, die sich löst, als Martin Maria den Laufpass gibt und Constanze feststellen muss, dass eines der Mordopfer eine frühere Patientin von ihr war.
Von diesem Zeitpunkt an arbeitet die Psychologin im Operativen Fallanalyseteam mit und beschäftigt sich mit einer Serie von grausamen Morden, die sie bis an ihre Grenzen ihrer mentalen Fähigkeiten bringt. Aber nicht nur ihr Seelenleben gerät dabei in Gefahr. Auch sie selbst findet sich in den Fängen eines Mörders wieder, der aufs Ganze geht.
"Lohn des Todes" ist eines der Bücher, das man schwer aus der Hand legen kann. Zum einen überzeugt der Schreibstil der Autorin Ulrike Renk, der in Kombination mit einem gut ausgearbeiteten Plot ein spannendes Leseerlebnis garantiert. Zum anderen fasziniert das dramatische Auf und Ab im Leben der Protagonistin und Ich-Erzählerin Constanze van Aken und versteht es, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Traumatisiert von einem früheren Erlebnis, hat Constanze mit immer wieder auftretenden Ängsten zu kämpfen und braucht mehr denn je eine stabiles Privatleben. Doch ihr Partner, der Forensiker Martin Cornelissen, zieht es vor, sich anderweitig umzusehen und mit seiner Assistentin Maria ab und an das Bett zu teilen. Ein Zustand, der Constanze enorm zusetzt, es aber trotz alledem nicht schafft, sie zum Aufgeben zu bewegen - im Gegenteil. Getrieben von Wut und Schuldgefühlen stürzt sie sich in die Arbeit und begeht einen gefährlichen Fehler. Eine Protagonistin, die viel beweist und gleichzeitig überaus sympathisch erscheint. Aber nicht nur sie steht im Mittelpunkt des Thrillers, auch eine Serie von grausamen Morden lässt den Leser nicht zur Ruhe kommen. Völlig unterschiedliche Menschen werden grausam gequält und getötet. Die einzige Verbindung, die zwischen ihnen besteht, sind Fünfmarkstücke, die der Täter in oder auf ihren Körpern hinterlässt. Ein Geheimnis, das es zu lösen gilt und ein Fall, der nicht nur spannend inszeniert ist, sondern vor allem von Tatsachen, Gefühlen und Hintergründen lebt.
Fazit:
Mit "Lohn des Todes" ist es Ulrike Renk gelungen, nahtlos an den Vorgängerroman "Echo des Todes" anzuknüpfen und einen Regionalthriller zu schreiben, der voller dramatischer Momente steckt, gleichzeitig aber auch Gefühl zeigt. Ein Buch, das vor allem Fans von Ladythrillern wärmstens empfohlen werden kann.