Ende der vierziger Jahre gibt es in Amerika viele Frauen, die ihren Mann im Krieg verloren haben. Sie haben etwas Geld und sind vor allem einsam. Und das ist es, was Raymond Martinez, jung, gut aussehend, charmant, leidenschaftlicher Tänzer, sucht. Und er findet sie über Kontaktanzeigen in Zeitschriften, sogar über Traueranzeigen. Dann umgarnt er sie, geht mit ihnen aus, spielt überzeugend den verliebten jungen Mann aus dem Süden, bis sie ihm so weit vertrauen, dass er sie um alle Ersparnisse bringen und spurlos verschwinden kann, um sein nächstes Opfer zu suchen. Dann jedoch trifft Ray die wunderschöne Martha, die ihn sofort durchschaut. Ab sofort zieht das Paar gemeinsam auf Beutefang, er als der Briefe schreibende Amor und sie als seine kühle Schwester. Doch Martha ist - wie Ray bald erkennen muss - nicht nur eine äußerst leidenschaftliche Geliebte, sondern auch krankhaft eifersüchtig. Die Frauen, die Ray umgarnt, um ihnen ihr Geld abzuluchsen, müssen nach und nach sterben, die erste unbeabsichtigt, dann jedoch systematisch. So ziehen Martha und Ray, die "Lonely Hearts Killers", eine blutige Schneise durch die USA.
Auf ihren Fersen ist Detective Robinson, der seine Frau durch einen Selbstmord verlor und seitdem verbittert und unnahbar geworden ist. Er versucht, die Last seiner Arbeit nicht an seinem Sohn und seiner Freundin auszulassen, doch je mehr der Fall ihn belastet und je länger er Martha und Ray folgt, desto weniger gelingt es ihm, "das Blut am Tatort zu lassen". An dem schwierigen Fall droht seine Beziehung, sein ganzes Leben, auseinanderzubrechen.

Todd Robinsons "Lonely Hearts Killers" überrascht mit ungewohnter Kälte und Härte. Der Thriller portraitiert nach einer wahren Begebenheit die Killer Ray und Martha, die ihre allzu vertrauensseligen Opfer eiskalt aus dem Weg räumen. Und das ist nicht nur spannend, sondern geht auch wirklich unter die Haut. Der Film steigert sich dabei auf bemerkenswerte Weise: Glaubt man zunächst, an einen eleganten Gaunerthriller der vierziger Jahre geraten zu sein, so wird die Handlung immer brutaler und die Killer legen immer mehr an Erbarmungslosigkeit und unmenschlich wirkender Kälte offen, bis zum heftigen und schockierenden Ende. Dem gegenüber steht die Geschichte des ermittelnden Detectives, einfühlsam dargestellt von John Travolta, der schweigsam und mit gewisser Hilflosigkeit beobachtet, wie sein Sohn sich immer mehr von ihm entfremdet und die Beziehung zu seiner Freundin auseinanderbricht - und nur umso eifriger den Killern folgt.
Salma Hayek brilliert als eiskalte, gerissene, manchmal leicht wahnsinnig erscheinende Martha, die weder Skrupel noch Mitgefühl zu kennen scheint und vor nichts zurückschreckt, um Ray an sich zu binden. Neben ihr verblasst Jared Leto als Ray beinahe etwas, bietet aber trotzdem einen gelungen Auftritt als charmanter, glattzüngiger Gigolo, den die Kälte seiner Freundin zunehmend erschreckt und der ihr doch folgt. Doch auch das Portrait der einsamen Damen, die dem Paar ins Netz gehen, überzeugt: Sie werden nicht als einfältig dargestellt, sondern als verzweifelte Frauen, die sich nach etwas Glück sehnen; schließlich ist die Vorstellung, der plötzlich aufgetauchte Brieffreund könnte es tatsächlich ernst meinen, ihn zu heiraten und zusammen in den Süden zu ziehen, auch zu schön. Somit wirken allerdings die Taten des Paares nur noch grausamer und unmenschlicher.
Insgesamt ist "Lonely Hearts Killers" ein außergewöhnlicher Film, beunruhigend und intensiv mit absolut überzeugenden Darstellern, der sich geschickt an den Film Noir anlehnt. Der Thriller ist wirklich absolut sehenswert, jedoch eher nichts für schwache Gemüter.

Bild- und Tonqualität sowie Extras können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.