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Jeremy Stanton ist auf seinem Weg durch die Wüste Nevadas und hat sich in dem immer gleichen Geflecht aus verlassenen Straßen hoffnungslos verfahren. Um 21 Uhr muss er unbedingt an einem bestimmten Treffpunkt sein - doch die veralteten Karten und der Telefonservice des Hilfsdienstes Road Aid sind ihm dabei keine große Unterstützung.
Für Jeremy spitzt sich die Lage jedoch erst so richtig zu, als sich ein psychopathischer Killer an seine Fersen heftet, der aufgrund eines Ereignisses in Jeremys unmittelbarer Vergangenheit noch eine Rechnung zu begleichen hat. Panisch versucht er, seinen Verfolger durch allerhand Finten abzuschütteln, doch dieser bleibt hartnäckig. Seine einzige Chance zu entkommen ist die Weite des Straßenlabyrinths, in dem er selbst gefangen ist. Und die Uhr tickt ...
Nein, mit der Erfolgsserie "Lost" hat dieses Roadmovie rein gar nichts zu tun. Mit dem, was man unter der Genrebezeichnung "Roadmovie" versteht, eigentlich auch nicht viel, schließlich befindet sich hier keine Figur auf einem Selbstfindungstrip durch die Vereinigten Staaten - aber der gesamte Film spielt ausschließlich auf Straßen, keine einzige Figur entfernt sich jemals mehr als zehn Meter von ihrem Vehikel in der Einöde Nevadas. Der Handlungsort in "Lost" ist also die gleich bleibende Enge des eigenen Autos in der ebenfalls stets gleich bleibenden Weite der Wüste, aus dem die Story - ähnlich wie der Film "Nicht auflegen!" mit einer Telefonzelle - das Maximum an Spannung herauszukitzeln versucht. Jeremys einziges Mittel, um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten, ist sein Handy, weswegen ein Großteil des Films an der Strippe verbracht wird. Wer schon "Nicht auflegen!" nicht mochte, wird sich spätestens jetzt gelangweilt abwenden. Dennoch schafft es "Lost" ganz ordentlich, Spannung zu erzeugen, schließlich wartet die Story mit einigen kleinen Überraschungen auf. Jeremy selbst hat nämlich ein kleines Geheimnis, das die Handlung bald in Schwung bringt.
Das Wüstensetting und der gesichtslose Psychopath erinnern ein bisschen an "Breakdown" und sehr an Spielbergs "Duell", obwohl der Killer hier ein eindeutiges Motiv und eine Stimme hat, seine Präsenz jedoch eher im Hintergrund steht. Es liegt sicherlich auch daran, dass "Lost" nicht ganz so spannend ist, wie es sich für einen richtigen Thriller gehört, dass die Story viele Wendungen, aber keinen richtigen Höhepunkt kennt. Pluspunkte sammelt diese Independent-Produktion dafür mit ihrer guten Regie und ihrem kreativen Stil, der immer wieder fetzenhafte Rückblenden einwirft und gekonnt mit Farbgebung und Kameraeinstellungen spielt. An einem kleinen DVD-Abend kann man "Lost" also ruhig mal einwerfen.
Wenn es um Bild und Ton geht, ist diese Silberscheibe von erstaunlich hoher Qualität. Vor allem der Sound ist satt und nutzt alle Kanäle aus. Es liegt sogar eine DTS 6.1-Spur bei. Sehr löblich!
Wenn es um Extras geht, sackt diese Silberscheibe jedoch völlig ab, da liefert sie neben einer Handvoll Trailer nämlich gar nichts. Sehr ärgerlich!