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 Madagascar 2


Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Alex, Gloria, Melman und Marty wollen Madagaskar verlassen. Mit Hilfe der Lemuren und der vier Pinguine Kowalski, Private, Skipper und Rico haben sie das uralte, in den Baumwipfeln vor langer Zeit hängen gebliebene Flugzeug repariert. Sie wollen es mit einer riesigen Schleuder in den Himmel jagen und gen New York, ihre wirkliche Heimat, steuern.
Dumm nur, dass der Treibstoff etwas knapp ist und eines der Triebwerke bereits beim Start Feuer fängt. Aus dem Heimflug wird eine Katastrophe. Nur der Geistesgegenwart der Pinguine verdanken die vier Zootiere, dass aus dem Absturz eine sanfte Landung wird. Dumm nur, dass sie mitten im Herzen Afrikas gelandet sind. Alex aber erkennt in dem Löwen Zuba, der sie auf der Stelle wieder aus dem Reservat hinauswerfen will, seinen Vater. Er wird begeistert in das Rudel aufgenommen und die Wiederkehr wird gebührend gefeiert. Für seinen Onkel Makunga ist Alex’ Ankunft die einmalige Chance, den Alphalöwen Zuba loszuwerden. Er heckt einen genialen Plan aus: Beim Aufnahmeritus für Alex sorgt er geschickt dafür, dass sich der unbedarfte Alex einen Gegner aussucht, der unbesiegbar ist. Makungas Hoffnung auf den Chefposten scheint sich endlich zu erfüllen, denn Zuba wird kaum seinen eigenen Sohn verbannen wollen.

Nach dem eher mäßigen Animationsfilm "Madagascar" haben die Drehbuchautoren alles richtig gemacht. Sie haben die Dosis Pinguine massiv erhöht, mehr Musik eingebaut, die Gagdichte gefühlt verfünffacht, den vier Zootieren sehr viel mehr Gelegenheit gegeben, Charakter zu zeigen, und die Rolle der Oma, Highlight aus dem ersten Teil, erheblich ausgebaut. Zudem garnieren sie die Story mit anarchischem Humor, irren Slapstickeinlagen und ein wenig Herzschmerz. Die Liebesgeschichte zwischen Melman und Gloria ist so urkomisch in Szene gesetzt, dass man wiehern könnte.

Eines aber ist der zweite Teil nicht mehr, ein Kinderfilm. Nicht nur das hohe Tempo, auch die sarkastischen und aberwitzigen Dialoge sind fast nur was für Erwachsene. Die aber werden fast eineinhalb Stunden lang perfekt unterhalten. Wie diese vier Pinguine - perfekt synchronisiert von den Fantastischen Vier -, die Zoo-Therapiegruppe rund um Melman, die Oma und auch der König der Lemuren hier zur Sache gehen, ist zum Totlachen. Selten hat eine Fortsetzung alles besser gemacht als sein Vorgänger.

Bleibt nur zu erwähnen, dass im direkten Vergleich - und das ist äußerst selten - die deutsche Synchronisation um Längen besser ist als die Originaltonspur. Sämtliche Stimmen, allen voran Bastian Pastewka als Melman und Stefan Gossler als Julien, sind grandios ausgesucht. Bis in die kleinsten Nebenrollen - man höre sich nur mal "Moto Moto" an, der von Friedemann Brenner absolut überzeugend gesprochen wird, da läuft es einem kalt über den Rücken. Auch Alex (Jan Josef Liefers), Makunga (Klaus-Dieter Klebsch), Mason (Lothar Blumhagen) oder Oma Nana (Heike Schroetter) machen ihre Sache großartig.

Bleibt noch zu erwähnen, dass Bild und Ton der DVD hervorragend sind, die Extras - hier vor allem ein Making-of und ein Bericht über die Besetzung - unterhaltsam und angemessen sind und einzig das Cover unter der neuen FSK-Vignette leidet - das einzige Manko eines ansonsten perfekten Films, und das zu einem wirklich günstigen Preis. Da muss man einfach zugreifen.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. März 2009 | Laufzeit: 86 Minuten | Originaltitel: Madagascar: Escape 2 Africa | Preis: 9,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch, Türkisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Türkisch, Englisch

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