Als Fernsehfilm war diese Biografie der Erfinderin des Teddybären ein großer Erfolg, jetzt ist der Film mit Heike Makatsch in der Titelrolle auch auf DVD erhältlich.

Die kleine Grete hat es schwer. Die Mutter ist wenig liebevoll zur großteils gelähmten Tochter, will von Schule nichts wissen, die Grete soll lieber ihr Häkeln verbessern - damit verbessern die Mutter und die Schwestern schließlich auch die Haushaltskasse. Grete braucht Beine, damit sie in die Schule kommen kann, und ihr kleiner Bruder Fritz ersetzt ihr die Beine und fährt sie im Bollerwagen zur Schule.

Jahre später fährt Margarete Steiff nach Wien, zu einem Arzt, der wahre Wunder vollbringen soll. Die schmerzhafte Kur schlägt nicht an, die Kinderlähmung bleibt Sieger, aber Margarete lernt etwas anderes: Sie muss ihre Hoffnungen auf Laufen und Tanzen aufgeben, will aber doch ein gutes Leben haben, und darauf arbeitet sie nun unaufhaltsam hin. Sie kauft sich gemeinsam mit Freundinnen eine Nähmaschine, ein Wunderwerk der Technik zu diesem Zeitpunkt, und näht Kleider, wie sie Schwaben noch nicht gesehen hat. Eigentlich nur zur Beschäftigung in schlafloser Nacht näht sie ein Nadelkissen in Form eines Elefanten, und bald wird aus dem Nadelkissen ein Spielzeug, das erste Steifftier.

Dass Heike Makatsch eine ungewöhnlich gute Schauspielerin ist, das ist inzwischen hoffentlich allgemein bekannt, aber in diesem Fernsehfilm ist sie wirklich großartig. Spielt die Behinderung, spielt die Freuden und Enttäuschungen, lernte für die Rolle extra den Dialekt, sie macht alles richtig, und das ist eine wirklich beeindruckende Leistung.

Allerdings wird diese Leistung ein bisschen geschmälert, und zwar durch den recht hohen Kitschüberzug, mit dem Regisseur Xaver Schwarzenberger die Geschichte bedeckt. Schnee wie Zuckerwatte, alles ist hell und schön, ein idyllisches Deutschland im 19. Jahrhundert. Da ist auch der Dialekt, den alle Schauspieler so schön beherrschen, ein echtes Problem, der Dialekt ist natürlich künstlich, so werden die Menschen damals nicht gesprochen haben - man könnte den damaligen Dialekt ja gar nicht verstehen - und so ist die Sprache nur weiterer Zuckerguss. Außerdem beherrschte die Darstellerin der jungen Margarete ihn scheinbar nicht und wurde von Heike Makatsch synchronisiert, das klingt sehr künstlich und nie nach einem kleinen Mädchen.

Die großartige Leistung von Heike Makatsch ist ein bisschen verloren im romantischen Kitsch des Fernsehfilms - aber da es ja manchmal auch Kitsch sein muss, kann der Film sicherlich trotzdem viele begeistern.