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 Mein Nachbar Totoro


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Satsuki ist überglücklich. Sie ist mit ihrem Vater, dem Universitätsprofessor Kusakabe, und ihrer kleinen Schwester Mei aufs Land gezogen. Sie wollen in der Nähe von Satsukis Mutter sein, die in einem benachbarten Krankenhaus liegt.
Das Haus, das die drei beziehen, ist zwar etwas verfallen und wurde lange nicht bewohnt, doch gefällt es Satsuki und Mei auf Anhieb. Es scheint von Geistern bewohnt zu sein. Zumindest Mei ist davon überzeugt, dass in allen Ecken kleine, schwarze Staubgeister hausen. Als sie einen besonders lustigen Geist durch den Garten streifen sieht, folgt sie ihm aufgeregt. Der Geist flüchtet, als er bemerkt, dass Mei ihn entdeckt hat. Die wilde Flucht geht durch dichtes Gebüsch, geradewegs auf den uralten, riesigen Baum zu, der den nahen Wald überragt. Mei stürzt in einen Spalt der gewaltigen Wurzel und landet in einer verwunschenen Höhle. Das Sonnenlicht dringt von oben in den wundervollen, dicht mit Blumen übersäten Platz. Und als Mei sich umsieht, glaubt sie zu träumen. Ein riesiges, kuscheliges Wesen schläft in einer Nische. Sie kitzelt es und plötzlich öffnet das Wesen seine Augen. Brüllend gibt es seinen Namen preis: Totoro. Der Waldgeist, Herr des Waldes persönlich, liegt hier und träumt vor sich hin. Nur leider glaubt Mei niemand, dass sie Totoro wirklich getroffen hat.

Endlich ist einer der schönsten Animes aus dem Studio Ghibli in deutscher Fassung erschienen. Der bereits 1988 entstandene Film von Altmeister Hayao Miyazaki ist ein 82 Minuten langes Wunder. Die Bilder verzaubern, die Charaktere und die Geschichte lassen den Zuschauer seufzen vor Glück. Selten ist ein Film so sehr geeignet, von der ganzen Familie angeschaut zu werden. Ob sechs Jahre alt oder erwachsen - hier wird jedem etwas geboten.
Neben den wunderschönen Bildern und der leisen und angenehmen Musik ist auch die deutsche Synchronisation perfekt. Nicht zu niedlich klingen die Kinder, nicht zu kitschig die Laute des Totoro.
Auch ein wenig Spannung kommt zum Ende hin auf, doch auch die kleinen Zuschauer können dies problemlos aushalten. Weit weg von den großen, mythenhaften Geschichten Miyazakis wie "Prinzessin Mononoke" oder "Chihiros Reise ins Zauberland" ist "Mein Nachbar Totoro" einfach nur eine liebevoll erzählte Geschichte über den Zusammenhalt einer Familie in den dreißiger Jahren in Japan und die Naturverbundenheit der Landbevölkerung. Waldgeister werden hier als selbstverständlich hingenommen und als Teil der Natur anerkannt.

Wer sich den Film ein zweites Mal anschauen will, sollte es mit der japanischen Tonspur versuchen. Es ist beeindruckend, wie still und verträumt der Film in der Originalfassung wirkt. Sehr wenig Sprache, viel Musik und lange Sequenzen, die einfach nur die Bilder wirken lassen, machen im direkten Vergleich aus der synchronisierten Fassung fast eine geschwätzige Geschichte. Aber nur fast - zu nett klingen die Stimmen, zu viel Mühe hat sich die Dialogregie mit dem der Geschichte zugrunde liegenden Geisterglauben der Japaner gemacht. Dies erfordert einfach ein wenig Erklärung oder Text als im Original, wo niemand aufgeklärt werden muss über Totoro und die Staubgeister.

Extras gibt es leider keine. Doch wen die Geschichte nicht mehr loslässt und wer mehr über den Film und seine Entstehung erfahren möchte, kann sich die deutlich teurere Special Edition kaufen. Hier wird für fast dreißig Euro auf zwei DVDs ein Feuerwerk an Extras geboten.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2007 | Laufzeit: 83 Minuten | Originaltitel: Tonari no Totoro | Preis: 15,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Japanisch

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