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Mud Meadows ist eine liebenswerte amerikanische Kleinstadt, in der jeder jeden kennt. Nur selten durchbrechen besondere Ereignisse den Alltag der schrulligen Einwohner. Aber wenn es dann mal um eine neue Pferdezüchtung oder die Ernte der hiesigen Hobbygärtnerin geht, ist einer zur Stelle: Reed Fish. Der junge Fish hat den Posten seines verstorbenen Vaters als Radiomoderator übernommen und berichtet für Mud Meadows über alle möglichen Stadtbelange, von besagter Züchtung über diverse Zuhöreranrufe bis hin zur Rückkehr von Jill. Die ging mit Fish auf die High School und war eine der wenigen, die es in die große, weite Welt schaffte und aufs College kam.
Fish interviewt Jill fürs Radio, und schon bald merkt er, dass seine früheren Gefühle für die unkomplizierte, musikalische Jill wieder aufkeimen. Doch er ist bereits mit der süßen Kate verlobt, die Hochzeit soll in wenigen Wochen stattfinden. Wie wird sich Fish entscheiden? Wird er sein Versprechen Kate gegenüber einhalten und seine langjährige Freundin heiraten? Oder versucht er sein neues Glück mit Jill?
Der Amerikaner Reed Fish existiert wirklich: Er schrieb das Drehbuch über sein Leben und brachte es zusammen mit dem noch unerfahrenen Regisseur Zackary Adler auf die Leinwand. Herausgekommen ist dabei eine romantische Komödie, die sich jedoch in vielen Belangen von anderen Vertretern des Genres abhebt.
Zum einen ist da der Humor. Der typische Fundus an Witzen in Romantikkomödien bleibt aus, vielmehr kommen Situationskomik und das Spiel der liebenswerten Figuren untereinander zum Tragen. Der romantische Aspekt ist jedoch wohltuend auf das Wesentliche reduziert worden, die Dialoge entgehen zumeist dem Klischee des Kitschigen.
Der Film lebt also in erster Linie von den sympathischen Darstellern und den skurrilen Charakteren, die sie verkörpern, allen voran Jay Baruchel als Reed Fish, der ein so völlig untypischer Filmheld des Genres ist. Daneben können Alexis Bledel, bekannt aus der Serie "Gilmore Girls", als Kate und Schuyler Fisk als Jill in den weiblichen Hauptrollen überzeugen. Ein Wiedersehen gibt es übrigens auch mit Katey Sagal, die viele noch als Peggy Bundy aus "Eine schrecklich nette Familie" in Erinnerung haben werden.
Eine nette Idee ist das Film-im-Film-Motiv, denn Reeds Geschichte wird von einer Rahmenhandlung eingeschlossen, die zeigt, dass nicht jeder im Film der ist, der er zu sein scheint. Und so wartet am Ende noch eine kleine Überraschung auf den Zuschauer.
Insgesamt bleibt "Mein Name ist Fish" jedoch etwas mutlos und verlässt sich zu sehr auf seinen glänzend aufgelegten Hauptdarsteller. Die Geschichte über das Erwachsenwerden und die Suche nach dem Lebensweg, der für einen selbst der beste ist, kann nicht vollends überzeugen, dafür ist das Leben in Mud Meadows dann doch zu nett, zu einfach, zu schlicht.
Bei den Extras gibt es das eine oder andere nette Gimmick anzusehen. Ein Featurette, ein B-Roll, Interviews und die obligatorischen Trailer erwarten den Zuschauer und können im Großen und Ganzen zufriedenstellen.
Was die Aufmachung angeht, hat Capelight Pictures wirklich alles getan, um den Film schon gleich in eine bestimmte Schublade zu stecken: In typischer Romantikkomödien-Optik verpackt, wird das Cover all jene abschrecken, die von romantischen Komödien aus Hollywood genug haben. Fans des Genres hingegen könnten vom Inhalt enttäuscht sein, der zwar typische Elemente vorweisen kann, den Genrekonventionen insgesamt jedoch nicht wirklich folgt.
"Mein Name ist Fisch" hebt sich einerseits wohltuend von typischen romantischen Komödien ab und macht nicht den Fehler, einer von vielen typischen Vertretern des Genres zu sein. Andererseits macht der Film zu wenig aus seinen Qualitäten und bleibt unglücklicherweise in der Belanglosigkeit stecken. Etwas mehr Mut zu Ecken und Kanten hätte dem Film gut getan.