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Ein Hoch auf die moderne Technik: Dank computergenerierter Special Effects sind mittlerweile auch Low-Budget-Produzenten in der Lage, Katastrophenfilme kostengünstig herzustellen. Micho Rutare lässt beispielsweise für die berüchtigte Billigheimer-Filmschmiede "The Asylum" Meteoritenstücke auf die Erde stürzen. Wenn man sich das Ergebnis "Meteor Apocalypse" anschaut, wünscht man sich die gute alte Zeit zurück – eine Zeit, in der die Effekte so teuer waren, dass man es sich gar nicht leisten konnte, derart unterirdischen Schrott auf DVD zu pressen.
Ein gewaltiger Meteorit rast auf die Erde zu und droht, die Menschheit zu vernichten. Der Versuch, diesen mit Atomraketen zu zerstören, misslingt: Zwar wird der Brocken in viele Einzelteile zersprengt, diese sind jedoch weiterhin auf Kollisionskurs. Einer der ersten Meteoriten schlägt in ein Wasserreservoir ein, was den Wasserwerksmitarbeiter David (Joe Lando) auf den Plan ruft. Dieser findet heraus, dass das Wasser in irgendeiner Form vom Meteoriten vergiftet oder verstrahlt wurde – und dass alle, die davon trinken, in höchster Gefahr schweben. Als David nach Hause zurückkehrt, muss er feststellen, dass seine Tochter und seine Frau auch unter den Betroffenen sind, die unter Quarantäne gestellt und weggebracht wurden. Er macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach seiner Familie – kein leichtes Unterfangen, wenn immer wieder Meteoritenteile herabregnen und überall das blanke Chaos herrscht …
Wer schon beim Lesen über die mangelnde Logik des Plots gestolpert ist, darf sich auf den Rest freuen: Dass der Meteoritenschauer tagelang anhält – und dabei trotz Erddrehung nur die Region um Los Angeles und Las Vegas betrifft – ist beileibe nicht das einzige Logikloch in diesem hanebüchenen "Deep Impact"-Verschnitt. Und die Logik, man muss es leider sagen, ist auch nicht das alleinige Problemfeld des Streifens.
Bleiben wir zunächst bei der Handlung: Diese besteht über weite Strecken daraus, dass Joe Lando als David wie wild durch den wüstenhaften Südwesten der USA fährt oder rennt. Und zwar in Begleitung einer jungen Frau namens Lynn (Cooper Harris), die für den Hergang der Geschichte völlig belanglos ist – und deshalb schnell als schmuckes Beiwerk, das nur dazu dient, überhaupt irgendeinen Schauwert zu bieten, zu identifizieren ist. Alles kann die hübsche Begleiterin jedoch nicht kaschieren, sodass zahlreiche Fragen ohne Antwort bleiben. Zum Beispiel: Welcher Superkraftstoff lässt Quads so schnell fahren, dass sie auf gerader Strecke mit einem hochmotorisierten Geländewagen mithalten können? Welche übernatürlichen Kräfte zaubern plötzlich ein Leck in Davids und Lynns Gefährt, sodass dieses in die Luft fliegt? Warum werden Leute, die an einer noch völlig unbekannten Krankheit leiden, zur Quarantäne in eine der größten Städte der USA gebracht? Und natürlich die brennendste Frage: Warum zum Geier sollten die paar Meteoriten, die in der Wüste aufschlagen und ein bisschen Staub aufwirbeln, die "größte Katastrophe seit der Eiszeit" darstellen?
Vielleicht wäre das hirnrissige Drehbuch gar nicht so sehr aufgefallen, wenn wenigstens ordentlich Action geboten würde. Aber Fehlanzeige: Hier ein paar CGI-Explosionen, da ein mickriger Meteoriteneinschlag, und alles garniert mit auf Dramatik getrimmten Zeitlupenszenen, die in der Belanglosigkeit des Gezeigten völlig ins Leere greifen. Joe Lando darf dazu viel zu viele kurze Sätze wie "Komm schon" oder "Ich muss sofort los" von sich geben, was die Film-Katastrophe auf unnötig lange eineinhalb Stunden ausdehnt. Wäre das etwas selbstironisch oder sogar witzig, könnte man diesen Mist noch als Trash für Liebhaber durchgehen lassen. Ist es aber nicht, sodass "Meteor Apocalypse" wirklich jeglicher Unterhaltungswert abgeht.
Wer sich diesen Fehlkauf schönreden will, kann ohne zu lügen behaupten, dass Bild und Ton der DVD von
dtp Entertainment in Ordnung gehen und dass die Extras sogar sehenswerter sind als der Hauptfilm selbst. Man muss sich ja nicht eingestehen, dass das überhaupt keine Kunst ist.