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Marvin hat das perfekte Drehbuch geschrieben. Leider fehlen ihm sowohl das Geld als auch die Beziehungen, es zu verfilmen. Deshalb schlägt er sich als Regisseur für Direct-to-DVD-Ratgeberfilmchen durch und hat seinen Traum vom großen Film bereits begraben. Bis eines Tages einem in Ungnade gefallener Producer sein Skript in die Hände fällt, der hofft, durch die Verfilmung des Drehbuchs in Hollywood wieder Fuß fassen zu können. Er kann Marvin überzeugen, es noch einmal mit dem ambitionierten, hochkünstlerischen Film zu versuchen. Gemeinsam gehen sie auf Suche nach Geldgebern. Das Problem: Zwar sind einige millionenschwere Kandidaten durchaus nicht abgeneigt, sich finanziell an dem Streifen zu beteiligen, sie alle fordern jedoch, dass ihre derzeitigen Gespielinnen Hauptrollen in dem Film erhalten. Schlimmer noch, sie wollen Marvins tragische Geschichte modernisieren und humorvoller machen und beauftragen einen jungen Nachwuchs-Drehbuchautor, das Drehbuch bis zur Unkenntlichkeit zu entstellen …
Die amerikanische Satire "Mistress" stammt aus dem Jahr 1992 und nimmt augenzwinkernd die Traumfabrik Hollywood auf die Schippe. Überspitzt veranschaulicht der Film, wie Drehbuchautor Marvin bei der Verfilmung seines großen Werkes immer mehr in Bedrängnis gerät und auf welche Kompromisse er sich mit schweißnasser Stirn einlässt, um seinen großen Traum doch noch wahr zu machen. Tragisch ist da allenfalls, dass die Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hat, zwar übertrieben dargestellt werden, aber keinesfalls unrealistisch sind.
Produziert wurde der Film unter anderem von Robert de Niro, der – trotz der Nennung seines prominenten Namens auf dem DVD-Cover – nur eine Nebenrolle spielt. Die Hauptrollen verkörpern Robert Wuhl (unter anderem "Batman" und "Good Morning, Vietnam") als gescheiterter Drehbuchautor und Regisseur Marvin, Martin Landau (Oscar für "Ed Wood") als gealterter Produzent und Jace Alexander als übermotivierter Nachwuchs-Drehbuchautor.
Wenngleich unterhaltend, hat "Mistress" nicht das Zeug zum Kult-Klassiker. Zudem ist er mit seinen fast zwei Stunden passagenweise etwas zu langatmig. Er ist trotz der teilweise hochkarätigen Besetzung leider nur passabel gespielt und inszeniert und leider nicht gut gealtert: Man sieht dem Streifen an, dass er Anfang der 90er Jahre entstanden ist. Das schlägt sich auch in der Bildqualität nieder, die mit der üblichen Schärfe von DVD-Filmen nicht mithalten kann und das Niveau einer oft angeschauten VHS-Videokassette besitzt.
Insgesamt ist "Mistress" eine nette Hollywood-Satire, die jedoch nicht ganz so spritzig daherkommt wie etwa das ein Jahr zuvor entstandene "Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper". Ob man ihn auf DVD besitzen muss, hängt davon ab, ob man ein Fan von einem der Darsteller ist oder den Film aus nostalgischen Gründen liebt. Für alle anderen genügt ein Gang in die Videothek.