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 Moonshine - Stadt der Dunkelheit

Autoren: Alaya Johnson
Übersetzer: Christine Meyer
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Handlung dieses Romans ist im New York der 20er Jahre angesiedelt. Die vierundzwanzigjährige Zephyr Hollis arbeitet als Lehrerin für Menschen mit Migrationshintergrund und junge Erwachsene, die bereits einige Probleme in ihrem Leben hatten. Kein einfacher Job und oftmals auch nicht ungefährlich. Doch das ist nichts gegen Zephyrs andere Tätigkeit: Nebenbei ist sie zudem Vampirrechtlerin und als solche gerät sie öfter mal in Lebensgefahr. Außerdem kommt sie so entsprechend auch in Kontakt mit übernatürlichen Wesen. Das sind nicht nur Vampire - so ist einer ihrer erwachsenen Schüler der Dschinn Amir. Der hilft ihr dann auch bei einem sehr verzwickten Fall: Ein frisch umgewandelter, noch sehr junger Vampir begegnet Zephyr eines Abends und braucht dringend Hilfe, um nicht für sich und andere eine Gefahr zu werden.

Doch auch Amir hat ein Problem, bei dem er Zephyrs Hilfe benötigt. Sie soll ihm helfen, den Drogenboss Rinaldo aufzuspüren, denn der hat eine neue Droge in Umlauf gebracht, die Vampire zu gefährlichen Monstern macht. Ehe sie sich versieht, steckt die gutmütige und sehr hilfsbereite Zephyr auch schon mitten drin in wilden Kämpfen, Aufständen und Unruhen. Zudem ist sie in Amir verliebt und weiß nicht recht, ob eine Beziehung zu ihm überhaupt möglich ist oder eine Zukunft hat.

Die Zeit, in der dieser Roman spielt, ist ungewöhnlich für einen Vampirroman. Allerdings ist "Moonshine" auch kein typischer Vampirroman. Das New York der 20er Jahre, das auch als die Golden Twenties bekannt ist, wird sehr kontrastreich dargestellt. Da sind zum einen die Armen, die Kriminellen, die Drogensüchtigen und weitere der Unterwelt angehörende, meist junge Leute. Zum anderen ist es eine Zeit, in der sich laufend etwas ändert, Neues erscheint. Die Autorin knüpft diese Elemente immer wieder geschickt mit ein.
Zephyr steht ziemlich zwischen ihrem normalen Leben und dem der Unterwelt und den paranormalen Wesen. Diese werden hier als ganz normal zur Stadt gehörend beschrieben. Zephyr ist nicht erstaunt, wenn sie auf einen Vampir trifft und gerät auch nicht aus der Fassung darüber, dass Amir ein Dschinn ist.
Leider wird die Geschichte von Zephyr in der Ich-Form erzählt, was oftmals die Spannung mindert und wodurch die anderen Figuren ziemlich blass in den Beschreibungen bleiben. Das ist besonders in Bezug auf Amir schade, denn er hätte eine sehr interessante Figur sein können, wenn er mehr Raum bekommen hätte.
Zephyr selbst wird ziemlich gut charakterisiert und umfassend beschrieben. Sie ist lieb und hilfsbereit, teilweise etwas zu nachgiebig und gutmütig.
Eine Liebesgeschichte zwischen Amir und Zephyr gibt es zwar, doch fehlt hier die Romantik völlig, Erotik kommt gar keine vor. Ihre Beziehung ist mehr eine Nebenhandlung, auch wenn sie sich doch ganz nett in die Haupthandlung einfügt.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, erinnert allerdings oftmals in seiner Einfachheit und den Beschreibungen an ein Jugendbuch. Die Kämpfe und die Gewalt werden nicht detailliert beschrieben, es ist trotz der ernsten Themen eine leichte Geschichte, die sich locker wegliest und dabei überwiegend gut unterhält. Es gibt zwar nur wenig Spannung, aber auch keine größeren Längen.

Ein Buch, das man entspannt schmökern kann und das mit einer sehr sympathischen Protagonistin aufzuwarten weiß, sowie einigen recht originellen Ideen.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website: "Moonshine"

Maren Frank



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2010 | ISBN: 978-3426507162 | Originaltitel: Moonshine | Preis: 9,99 Euro | 425 Seiten | Sprache: Deutsch

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