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 Mucksmäuschentot

Autoren: Gordon Reece
Übersetzer: Susanne Goga-Klinkenberg
Verlag: Fischer

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Es gibt Menschen, die werden ihr Leben lang vom Pech verfolgt und schaffen es einfach nicht, immer wieder auftretenden Fehlschlägen zu entkommen. Einer dieser Unglücksmenschen ist die Schülerin Shelley, die bereits in jungen Jahren erleben muss, wie eine lange Scheidungsschlacht ihre Familie zerstört. Und als wäre das nicht schon genug der seelischen Pein, wird die Vierzehnjährige auch noch das Opfer einer grausamen Mobbing-Kampagne, die drei ehemalige Freundinnen gegen sie anzetteln. Tag für Tag quälen sie die zurückhaltende Schülerin, die sich nicht zu wehren traut und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis Shelley mit schweren Verletzungen in der Klinik liegt, während ihre Peinigerinnen ungeschoren davonkommen.

Nie wieder wird Shelley auf diese Schule gehen. Ein Anliegen, das ihre Mutter nur zu gut versteht und deshalb zieht sie mit ihrer Tochter in ein abgeschiedenes Haus, um endlich zur Ruhe zu kommen. Aber kaum haben sich die Beiden dort eingelebt, geschieht das Unfassbare. Ein Fremder betritt nachts das Haus, fesselt die wehrlosen Frauen und beginnt ihnen Todesangst einzujagen. Doch Shelley ist nach ihren qualvollen Erfahrungen nicht mehr gewillt, das wehrlose Opfer zu spielen und so nimmt ein Drama seinen Lauf, dessen Ende überrascht.

"Mucksmäuschentod" ist ein Thriller des englischen Autoren Gordon Reece, der vor allem für junge Leser geschrieben wurde. In ihm beleuchtet der ehemalige Lehrer und Rechtsanwalt das Thema Mobbing und lässt seine Leser tief in die Seele gepeinigter Wesen blicken. Und wie im wahren Leben sind auch diese nicht fehlerfrei und deshalb wundert es wohl niemanden, dass auch eine unscheinbare graue Maus zum Tiger werden kann. Doch bis es soweit ist und sich ein spannendes und an manchen Stellen auch zum Schmunzeln hinreißendes Katz- und Mausspiel entwickelt, sind einige zäh dahinfließende Kapitel zu überwinden, die zwar für das Verständnis der nachfolgenden Handlungen notwendig sind, allerdings auch in gekürzter Fassung ihren Zweck erfüllt hätten.

Dabei wird die Geschichte eines ungewöhnlichen Kampfes gegen die eigene Angst aus der Sicht von Shelley erzählt und gewinnt dadurch an Intensität. Denn jederzeit sind die Gedanken und Gefühle des jungen Mädchens präsent, die nicht nur ihre eigene Pein als Makel empfindet, sondern auch die Unterlegenheit ihrer Mutter. Deshalb sollte "Mucksmäuschentod" nicht unbedingt als Thriller empfohlen werden, bei dem der Leser jederzeit auf unbändige Spannung hofft, sondern eher als tiefergehende Tragödie, die ihren Abschluss in der Weiterentwicklung der Figuren findet.

Fazit:
"Mucksmäuschentod" ist ein Buch, das jungen und erwachsenen Lesern gleichermaßen empfohlen werden kann, welches allerdings eher von seinen Figuren lebt, als von der Dramatik der in ihm stattfindenden Handlungen.

Dorit Wiebke

Probe


Taschenbuch | Erschienen: 2. April 2012 | ISBN: 978-3841421333 | Originaltitel: Mice | Preis: 13,99 Euro | 304 Seiten | Sprache: Deutsch

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