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Auf den ersten Blick hat eine Küche mit einem Physik-, Biologie- oder Chemielabor nichts gemein. Doch schaut man genauer hin, dreht sich beim Kochen alles um diese drei Fachgebiete der Naturwissenschaften. Natürlich mag das erst mal befremdlich wirken, da in einer Küche normalerweise gekocht wird und nicht experimentiert. Doch genau an diesem Punkt irrt man. Es wird sehr wohl experimentiert, denn es kommen immer wieder neue Essenskreationen auf den Tisch, mache davon schmecken sogar. Außerdem wird ja nicht nur gekocht.
In diesem handlichen Buch wird Schritt für Schritt erläutert, was für Prozesse bei der Nahrungszubereitung ablaufen. Warum wird aus Zucker bei einer bestimmten Temperatur in der Pfanne Karamell? Diesen und weiteren interessanten Fragen versucht das Buch auf den Grund zu gehen.
Der Inhalt dieses Buches ist in viele kurze Artikel unterteilt, was die Aufnahme und Verarbeitung der Informationen vereinfacht. Was ebenfalls diese Lesekost schmackhaft macht, ist der Umstand, dass nicht zu sehr in die Tiefen der Chemie, Physik und Biologie abgetaucht wird. Komplizierte Formeln, trocken wissenschaftliche Texte und verwirrende Skizzen sucht man in diesem Büchlein vergeblich. Im Gegenteil: So werden die eher trockenen Informationen gebündelt und leicht verdaulich dargeboten. Auch wird gerade am Anfang des Buches auf Naturwissenschaftler, die sich mit der Nahrungsmittelzubereitung beschäftigt haben, eingegangen. Ebenso ist immer wieder ein geschichtlicher Exkurs zu finden.
Immer wieder werden Themen auf farblich hinterlegten Doppelseiten in den Fokus genommen. So gibt es eine Fokussierung auf das Thema "Functional Food", Lebensmittelzusatzstoffe oder freie Radikale. Diese genaueren Blickpunkte runden die Thematik sehr gut ab.
Allerdings lässt dafür die Bildqualität zu wünschen übrig. Es sind zumeist sehr kleine schwarzweiße Aufnahmen, welche noch einen ordentlichen Rotstich haben. Mit dieser Signalfarbe wird in diesem Buch sehr stark gearbeitet, wenn es darum geht, etwas hervorzuheben, zu unterstreichen, bei den Schwerpunkten ist einfach die Doppelseite rot unterlegt. Mit der Zeit ist aber gerade diese Farbe sehr unfreundlich zu den Augen.
Ein Glossar mit wichtigen Begriffsdefinitionen und ein umfangreiches Stichwortverzeichnis runden das Buch ab. Die Bindung des Hardcoverbuches ist als sehr gut zu bezeichnen.
Für alle Informationshungrigen rund um das Thema Essen und Essenszubereitung, welche sich aber mit der Grundmaterie der Nahrungsmittelzubereitung noch nicht auseinandergesetzt haben, ist diesen Buch ein sehr guter Einstieg. Für Menschen mit einem gewissen Hintergrundwissen ist es nützlich, um ihre Informationen zu erneuern oder zu verbessern.
"Naturgesetze des Kochens für Besserwisser" hält, was der Titel verspricht.