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 Neva

Autoren: Sara Grant
Übersetzer: Kerstin Winter
Verlag: PAN

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Heimatland soll ein idyllisches Land sein, ohne Kriege und ohne Menschen, die sich anfeinden. Doch für ein paar Jugendliche ist dieses Land ein Gefängnis. Sie kennen die Gerüchte, dass früher die Menschen unterschiedlich waren und nicht alle annähernd gleich aussahen. Manche von ihnen haben sogar von Großeltern davon gehört, dass es außerhalb der Energiekuppel, die Heimatland abschottet und jeden tötet, der sich ihr nähert, noch Leben und andere Menschen gibt.
Neva hat ebenfalls von ihrer Großmutter diese Geschichten gehört, doch sie kann sie jetzt nicht mehr danach fragen, denn ihre Großmutter gehört zu den Leuten, die spurlos verschwunden sind. Immer mehr Menschen verschwinden, vor allem junge Mädchen. Neva und ihre Freunde verbünden sich zu einem Aufstand gegen die Regierung und gegen die Lügen, doch das hat dramatische Folgen für sie alle.

Ein Land entscheidet, dass es nicht mehr zur Welt gehören will, sondert sich ab und schützt sich mit einer riesigen Kuppel vor dem Rest der Welt. Doch Inzucht und knapp werdende Ressourcen schwächen das Land und machen einige wenige rebellische Menschen darauf aufmerksam, dass dies nicht alles sein kann. Neva hat von ihrer Großmutter den Glauben an eine Außenwelt gekriegt, ebenso wie die Stärke und die Hoffnung, für ein freies Leben zu kämpfen und nicht früh zu heiraten und Kinder zu produzieren, wie die Regierung es verlangt.

Heimatland ist eine dunkle, unfreundliche und beängstigende Welt. Die Jugendlichen, die einfach nur frei wählen wollen, wen sie heiraten, wen sie lieben und welchen Beruf sie ergreifen, sind hier großen Gefahren ausgesetzt. Neva ist eine gut gewählte Protagonistin, deren Gefühle und Gedanken dem Leser sehr gut verdeutlicht werden und die Verzweiflung und Angst, die sie fühlt, gut zeigt. Aus ihrer Ich-Perspektive wird das Ausmaß des Terrors in dieser Welt erlebbar. Auch die anderen Charaktere werden dem Leser schnell sympathisch, auch wenn einige ihre Geheimnisse haben und so noch für große Überraschungen sorgen. Dabei verzichtet die Autorin auf Schwarz-Weiß-Malerei, jeder Charakter hat gute und schlechte Seiten. Auch Nevas Eltern, die anfangs wie regierungstreue Bürger wirken, überraschen sowohl Neva als auch den Leser noch im Lauf der Geschichte.

Das Ende ist ein Abschluss, der zugleich traurig und auch hoffnungsvoll stimmt. Diese Dystopie wirkt noch lange nach, vor allem, weil sie einerseits so unvorstellbar wirkt, andererseits aber durchaus realistische Elemente in sich trägt, die in Teilen sogar an unsere heutige Gesellschaft erinnern.

Anja Thiemé

Probe


Hardcover | Erschienen: 14. März 2011 | ISBN: 978-3426283486 | Originaltitel: Dark Parties | Preis: 16,99 Euro | 352 Seiten | Sprache: Deutsch

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