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Bei Horrorfilmen klafft seit Jahren schon eine Lücke zwischen guten und schlechten Streifen. Entweder findet der Zuschauer den Film überragend oder er ärgert sich über die verschwendete Zeit. Mit "Nympha" versucht der Regisseur Ivan Zuccon in seinem fünften Anlauf, einen Film zu produzieren, welcher sich zu den Filmen der guten Sorte gesellt. Wie schon in einigen anderen Horrorfilmen ist ein Kloster der Handlungsort, in dem sich nachts alles Erdenkliche ereignet.
Die Amerikanerin Sarah lebte einst ein lasterhaftes Leben. Sie hielt nicht viel von Gott, ließ sich ein Bauchnabelpiercing stechen und wandelte auf dem Pfad der Sünde wie viele andere Menschen. Doch plötzlich entscheidet sich Sarah für ein frommes Leben und sucht nach einem Kloster, in dem sie zu Gott finden kann. In Italien wird sie fündig und schließt sich den Schwestern des Ordens der Neuen Ordnung an. Die Regeln, denen sie sich schließlich unterziehen muss, sind allerdings äußerst streng und sehr hart. So ist wenig erlaubt und vieles verboten. Teilweise sind die streng ausgelegten Regeln eine Qual für Sarah, doch sie entscheidet sich, durchzuhalten und die Sünden ihres früheren Lebens abzuarbeiten. Dabei ist Sarahs Weg zu Gott in vier Teilstücke unterteilt.
Gott "hören", Gott "sehen", Gott "berühren" und mit Gott "reden".
Auf dem Weg zu diesen vier Teilstücken wird sie allerdings von unerträglichen Schmerzen geplagt und ist vollkommen verzweifelt. Denn der Aufenthalt im Kloster gestaltet sich als ein wahrer Trip durch die Hölle. Unter den Augen der gestrengen Mutter Oberin unterzieht sie sich einer Meditation, die für sie zunächst physische und später psychische Folter bereithält. Nachdem sie von einem immer betrunkenen Arzt gezwungenermaßen untersucht wird, fangen bei ihr alptraumhafte Visionen an. Sie verlässt die Ebene dieses Seins und dringt tief in die Welt des Grauens und Horrors ein. Zuerst wird sie Zeugin der Taten Geremia, dessen Besessenheit ihn über Schmerz, Qual und Leichen gehen lässt und ebenso trifft sie die junge Ninfa, die schließlich ein uraltes Familiengeheimnis lüftet, welches unmittelbar mit Sarah in Verbindung steht. So wird der Aufenthalt im Kloster, in dem sie zu Gott finden wollte, eine Reise durch grauenhafte und menschenverachtende Visionen, an deren Ende nichts weiter als die Hölle und der Leibhaftige selbst warten.
"Nympha" zählt tatsächlich zu den wenigen Filmen, die weder gut noch schlecht sind. Ivan Zuccon bewegt sich auf dem schmalen Grad zwischen absurd und ansehbar. Zwar hat der Film zahlreiche Schwächen, die nicht hätten sein müssen, allerdings beinhaltet der Film auch einige wirklich gute Szenen, die durchaus zu gefallen wissen. Zwar sind Horror und Erotik in dem Film scharf an der Grenze zum Unansehnlichen, doch schafft Zuccon gerade noch so die Kurve.
Tiffany Shepis als Sarah spielt ihre Rolle überragend, während der besoffene Arzt eher einen lächerlichen Charakter abgibt, auf den getrost hätte verzichtet werden können. Ansonsten sind die Charaktere eher mittelmäßig gezeichnet und man versucht vergeblich, sich mit ihnen und ihren Handlungsweisen zu identifizieren. Die Handlung ist simpel und nicht sonderlich schwer zu verfolgen, was dem Film sicherlich gut tut.
Das wirklich Überragende an dem Film sind schließlich die Effekte. Das kontrastreiche Spiel zwischen Hell und Dunkel in Verbindung mit der relativ guten Filmmusik tragen zu einer gänsehautreichen Horroratmosphäre bei.
Hinzu kommt, dass die Special Features auf der DVD recht umfangreich und durchaus ansehnlich sind. So gewähren die Features einen Blick hinter die Kulissen: Themen sind unter anderem Originaltrailer, Making Of, Fotogalerie, entfallene Szenen und, das vielleicht Interessanteste, eine Dokumentation über die visuellen Effekte.
Bild und Ton sind hier durchaus ansehnlich und entsprechen den heutigen Standards.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass "Nympha" ein Film ist, der sich nicht wirklich behaupten kann. Viele Charaktere bleiben dem Zuschauer rätselhaft und lediglich die Effekte und die schauspielerische Kunst ShepisÂ’ wissen wirklich zu überzeugen und retten den Film gerade noch so ins Mittelmaß.