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Jannik versteht nicht, warum die Leute eine Schaufel Sand auf Opas Sarg werfen. Was, wenn Opa wieder aufstehen will? Doch seine Mama versucht ihm zu erklären, dass Opa nie wieder aufwachen wird. Wenn man gestorben ist, dann für immer. Sie erklärt Jannik, wo Opa jetzt ist. Er ist im Himmel, auf einer Wolke, beim lieben Gott. Das tröstet Jannik kein bisschen, er will seinen Opa wiederhaben.
Erst als Papa vorschlägt, einfach für eine Woche Urlaub zu machen und sie einen Flug buchen sollen, ist Jannik wieder ansprechbar. Und als sie endlich losfliegen, ist der kleine Junge sogar regelrecht begeistert. Seine Eltern merken nicht, wie angestrengt Jannik aus dem Fenster starrt. Und wie er über den Wolken ganz langsam immer trauriger wird und schließlich anfängt zu weinen. Als das Flugzeug landet, ist Jannik gar nicht mehr zu beruhigen. Doch verstehen können seine Eltern Janniks Stimmungsumschwung nicht. Was hat er denn nur?
Diese Geschichte über das Sterben und den Umgang mit der Trauer um den Verstorbenen wendet sich an kleine Kinder. Ihnen soll Trost gespendet werden und Hoffnung gemacht werden. Gott ist in allen Dingen und der so sehr vermisste Opa ist bei Gott.
Das mag Erwachsene trösten, kleine Kinder verstehen diese Botschaft von Allan Ellsworthy kaum. Zumindest nicht, wenn erst behauptet wird, Opa sei im Himmel, dann eingewendet wird, dass der Verstorbene natürlich nicht im wirklichen Himmel zu sehen sei und zu guter Letzt ein abschließendes Bild eben jenen Opa doch im Himmel zeigt. Kinder jedenfalls verstehen den Sinn dieser Botschaft nicht und sind irritiert über die Erwachsenen-Logik „Opa ist überall“.
Ähnlich irritierend sind die Bilder von Mariam Ben-Arab in diesem Buch. Eigentlich gefällt den kleineren Betrachtern der naive Stil der Zeichnungen – zumindest der Personen, die Hintergründe sind eher verwaschen und verschwommen. Warum aber sämtliche Münder eher wie verschobene Haken aussehen, kann man den Kleinen nicht erklären oder begreiflich machen – das sieht einfach seltsam aus. Und das abschließende Bild sorgt für vollständige Konfusion - ist Opa doch ein Engel mit Flügeln, der auf einer Wolke sitzt?
Bleibt ein eher negatives Fazit. Die Geschichte und vor allem die Moral dahinter sind schwierig zu verstehen, die Bilder korrespondieren nicht immer mit der Aussage des Textes und die Wirkung, die dieses Bilderbuch auf kleine Kinder hat, liegt irgendwo zwischen Irritation und Ablehnung. Das ist umso bedauerlicher, als dass der kleine Jannik durchaus als Identifikationsfigur angenommen wird - nur leider im weiteren Verlauf durch das Verhalten seiner Eltern und einige Bilddetails eher auf Desinteresse stößt.