Der kleine Fuchs ist ganz verwirrt. Seit einiger Zeit haben Mama Fuchs und Papa Fuchs immer miteinander gestritten und nun ist Papa auf einmal fort. Seitdem macht dem kleinen Fuchs das Fußball spielen keinen Spaß mehr, er beneidet die anderen Kinder, die von ihrem Vater von der Schule abgeholt werden und hat keine Ideen, um neue Bilder zu malen. Als ihm seine Mutter dann erzählt, dass Papp nun woanders wohnt und sogar eine Frau und ein Kind hat, ist der kleine Fuchs ganz verwirrt und fragt sich, ob er wohl etwas falsch gemacht hat. Als er seinen Papa dann besucht, ist alles gar nicht so schlimm, wie er es sich vorgestellt hat. Ab da besucht er jedes Wochenende seinen Papa und merkt, dass dadurch, dass er nun alleine mit Mama wohnt, sich nicht so viel verändert hat, wie er dachte.

"Papa wohnt jetzt anderswo" ist ein Bilderbuch, das sich mit einem sehr kritischen und problematischen Thema auseinander setzt. Anhand der Geschichte des kleinen Fuchses erleben die Kinder die verschiedenen Entwicklungen, wenn die Eltern sich trennen und scheiden lassen und man auf einmal zwei Orte hat, an denen man zuhause ist.

Dadurch, dass die Hauptfigur ein Fuchs und kein Kind ist, können die Kinder so ihre eigene Situation etwas verfremdet wiedererkennen. Hierbei werden auch die Ängste der Kinder aufgegriffen, denn auch der kleine Fuchs fragt sich, ob er wohl etwas falsch gemacht hat und das der Grund dafür ist, weshalb sein Papa nicht mehr da ist. Auch die etwas beklemmende Stimmung beim ersten Kennenlernen der neuen Familie wird durch die Bilder gut zum Ausdruck gebracht. Auch zeigen die Zeichnungen viel von den Stimmungen des kleinen Fuchses, erzählen von seiner Einsamkeit, seiner Angst und Verwirrtheit. Ebenso führen symbolische Fußspuren aus dem Zimmer, als der kleine Fuchs merkt, dass sein Vater fortgezogen ist.

"Papa wohnt jetzt anderswo" ist ein einfühlsames und gut gestaltetes Bilderbuch. Kinder, die gerade mitten in der Trennung ihrer Eltern stecken, können durch diese Geschichte miterleben, dass das, was sie fühlen, vollkommen in Ordnung ist. Hier wird nichts verklärt und auch nicht erzählt, dass alles wieder gut wird. Aber dennoch erfahren die Kinder hier, dass es nach einiger Zeit wieder besser werden kann.