Eine Patchworkdecke braucht Zeit. Viel Zeit. Wer mit derselben Technik schneller zu Ergebnissen kommen will, dem bietet sich das Nähen von Patchwork-Taschen an. Susan Briscoe stellt einundzwanzig Taschen, die nachgearbeitet werden können, im hier vorliegenden Buch vor. Die Auswahl reicht dabei von Mappen über geräumige Umhängetaschen und Rucksäcke bis zu einem Notizbuch und Flaschenhalter.

Zu Beginn zeigen Fotos auf einer Doppelseite die einundzwanzig hier vorgestellten Taschen. Die einzelnen Projekte sind entsprechend ihres Schwierigkeitsgrades geordnet und beginnen mit den einfacheren, auch von Anfängern zu bewerkstelligenden Taschen. Am Ende finden sich dann Projekte für bereits fortgeschrittene Schneider. Die einzelnen Projekte starten mit einem großen Foto der Tasche. Sodann werden die benötigten Stoffe und Größen sowie zusätzliche Utensilien, wie Knöpfe oder Reißverschlüsse, aufgelistet. Die Anleitungen schließlich erklären Schritt für Schritt, was zu tun ist und werden mit Zeichnungen und Fotos veranschaulicht.

Nach einer kleinen Werkzeug- und Materialkunde am Ende des Buches werden für Patchworkeinsteiger alle im Buch verwendeten Techniken und Handnähstiche nochmals gesondert erläutert, sodass das Zuschneiden der Stoffstreifen, das Patchen mit der Maschine, das schnelle Nähen von Dreiecken, Patchen auf Stoffgrund und Patchwork von Hand sowie Applizieren keine Probleme mehr darstellen sollten. Auch für das Buch notwendige Kenntnisse des Quiltens und Techniken zur Taschenkonstruktion kann man hier erwerben oder auffrischen.

Die Beispielmodelle sind sehr unterschiedlich, sowohl was die verschiedenen Taschenformen angeht als auch die Farbwahl: Von quietschbunt bis Ton-in-Ton ist alles dabei. Und so werden natürlich nicht alle Beispielprojekte jedem gleichermaßen gefallen, einer Variation der Beispiele beziehungsweise einer Kombination von Farben und Muster der einen Tasche mit dem Schnitt einer anderen steht aber natürlich nichts im Wege. Hält man sich nicht sklavisch an die Beispielprojekte, so bietet dieses Buch einen großen Fundus an Taschenformaten sowie Muster- und Farbbeispielen, sodass davon auszugehen ist, dass tatsächlich für jeden etwas dabei sein wird.

Die Fotos und Abbildungen zu den Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern das Verstehen ungemein, muss man doch, besonders als Anfängerin, die Schritte mehrmals lesen, um wirklich zu verstehen, was zu tun ist. Das liegt weniger an schlechten Anleitungen als wohl vielmehr an der Komplexität des Nähens und Patchens selbst. Auch Leser, denen wie mir einige von den Beispielprojekten überhaupt nicht gefallen, werden viel mit diesem Buch anfangen können, denn es inspiriert und bietet viele Kombinationsmöglichkeiten.