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Achtung, hier kommen sie – die Monster für das Pathfinder-Universum! Lang ersehnt, nun endlich auch auf dem deutschen Markt zu haben.
Während das exorbitante, an die 580 Seiten wuchtige „Grundregelwerk“ quasi den Kopf des Regelkompendiums darstellt, ist das 350-seitige „Monsterhandbuch“ das ebenfalls nicht winzig zu nennende Herzstück davon. Mit diesen zwei Hauptwerken wäre die Basisausstattung für Spieler und Spielleiter komplett; weitere Almanache runden die Sammlung zwar ab, sind aber nicht unbedingt notwendig.
Nach einer Einleitung, in der ein paar allgemeine Worte über dieses Werk fallen, sowie Handhabung und Orientierung und einige Legenden und Begriffe erklärt werden, geht es auch schon los mit den Monsterbeschreibungen. Im Inhaltsverzeichnis heißt es so schön: „Monster von A bis Z“, es wird also nicht lange gefackelt.
In der Regel wird eine komplette Seite für je ein Monster beschlagnahmt. Bisweilen teilen sich aber auch zwei Kreaturen, beispielsweise derselben Gattung oder Klasse, eine Seite („Ratte, Schreckensratte“ und „Ratte, Rattenschwarm“) oder es kann auch vorkommen, dass einige Monster, wie zum Beispiel der „Leichnam“, zwei Seiten in Anspruch nehmen. Oft bleibt es jedoch bei dieser Eine-Seite-Ordnung, sodass alles schön übersichtlich präsentiert wird.
Unter dem in fett und groß geschriebenen Namen der jeweiligen Kreatur erscheint ein Text, der ein paar kurze beschreibende Worte gibt, meist ein bis drei Sätze. Dann folgen sowohl der durchschnittliche Herausforderungsgrad und die mit Symbolen gekennzeichnete Kreaturen- und Geländeart, als auch das Klima, in dem das Monster typischerweise zu finden ist. Mit einem kurzen Blick sind die wesentlichen Informationen zu finden, was sehr von Vorteil sein kann, wenn man schnell etwas nachschlagen muss und sich nicht endlos lange Inhaltstexte durchlesen möchte.
Danach geht es stichpunktartig mit den Erfahrungspunkten, die man beim Bezwingen der Kreatur erhält, weiter. Im selben Stil werden wichtige Werte wie Verteidigung (Rüstungklasse, Trefferpunkte, Immunitäten), Angriff (Bewegungsrate, Treffer- und Schadenswürfe, Zauberattacken), Eigenschaftswerte (Stärke, Geschicklichkeit, Charisma) und gegebenenfalls besondere Fähigkeiten und ähnliches aufgeführt.
Nach der tabellenartigen Auflistung kommt dann noch eine detailliertere Beschreibung des Monsters in Fließtext, welche der Länge nach genau passend ist - nicht zu lang, nicht zu kurz. Man kommt auf seine Kosten.
Nach dem Hauptteil, der Auflistung der verschiedenen Monstertypen, gibt es kürzere, aber nicht minder wichtige und interessante Kapitel zu Themen wie „Monster verbessern“, „Monster als Spielercharaktere … als Gefolgsleute … als Tiergefährten“, also das Beleuchten anderer Aspekte als die Rolle der Monster als klassisches Schwertfutter. Und hier wird es erst richtig spannend, da einfache Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man Monster beziehungsweise deren Werte (Fähigkeiten, Eigenschaftspunkte) variieren kann, sodass sie bestimmten Situationen angepasst werden können. Hier bietet das Handbuch ebenfalls keine starren Regeln, wohl aber Richtlinien und Denkanstöße, wie man vorgehen könnte, um ein Monster im passendem Maß zu verändern.
Ebenfalls nützlich sind die verschiedenen Sucharten: Neben der alphabetischen Auflistung ganz zu Beginn gibt es noch die Suche zu „Monster nach Art … nach Herausforderungsgrad … nach Gelände … nach Rollen“, was eine selektive Suche um ein Vielfaches erleichtert.
Schön ist die Aufmachung des Buches. Das Coverbild überzeugt und das Hardcover lässt sich gut in Händen halten. Zu jedem einzelnen Wesen ist eine Zeichnung zu sehen, was das Rollenspielerherz wohl höher schlagen lässt.
Doch wie schaut es mit der Qualität ebendieser Abbildungen der Monster aus?
Es ist wichtig zu erwähnen, dass mehr als zwei Dutzend Illustratoren an dem Werk beteiligt waren, sodass der Stil von Bild zu Bild abweicht. So kommt es vor, dass bei einigen Künstlern die Zeichnungen und Kolorationen leicht trivial wirken, da sie eher mangaartig und sehr viel weicher zeichnen als andere, was nicht unbedingt jedermanns Geschmack sein wird. Herausragende Künstler sind dagegen Ben Wootten (siehe unter anderem Seite 207, 264), Kevin Yan (Seite 114, 202) und Eva Widermann (Seite 142), die dem Leser durchaus brillante, detaillierte, einfach nur fantastische Illustrationen bieten.
Trotz allem kann man sagen, dass die Bilder durchschnittlich als gut zu bewerten sind. In anderen Worten: Dem Rollenspieler-Auge wird etwas geboten und das ist auch gut so.
Fazit:
Für Pathfinder-Spieler, die weiterhin vorhaben, dieses System zu verfolgen, ist dieses Regelwerk ohnehin ein Muss. Darüberhinaus erhält man ein optisch ansprechendes, nützliches und sehr gut strukturiertes Buch für diesen „Pflichtkauf“.