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Peter, ein Junge aus dem Sankt-Norbert-Heim für schwer erziehbare Jungen, kennt als Waise weder seinen Nachnamen noch sein Alter. Das macht aber nichts, denn als Anführer einer Gruppe von Jungen genügt es, dass er am weitesten spucken kann und dass er stets behauptet, ein Jahr älter als alle anderen zu sein. Im Moment ist der sonst so entschlossene Junge aber eher beunruhigt. Gemeinsam mit seinen Freunden James, Tubby Ted, Thomas und Prentiss wird er von Grempkin, dem Leiter des Sankt-Norbert-Heims, auf ein furchtbar heruntergekommenes Schiff gebracht. Die "Niemalsland" ist mehr ein schwimmender Schrotthaufen als ein seetüchtiges Schiff, und auch die raubeinige Mannschaft ist alles andere als Vertrauen einflößend. Vor allem Slank, der Befehlsinhaber der "Niemalsland", ist wenig zimperlich im Umgang mit der Besatzung. Sehnsuchtsvoll blicken die Jungen auf die weitaus schönere "Wespe", die nicht weit entfernt vor Anker liegt und zeitgleich in See stechen soll. Bevor die "Niemalsland" ablegt und die fünf Jungen einem ungewissen Schicksal entgegen blicken, wird eine geheimnisvolle Truhe an Bord gebracht. Peter beobachtet staunend, wie ein Seemann, der die Truhe versehentlich berührt, auf einmal einen merkwürdigen Ausdruck des Verzückens im Gesicht hat. Was verbirgt sich in der Truhe? An Bord scheint die Truhe zudem Auslöser einer Reihe äußerst merkwürdiger Ereignisse zu sein
Zur gleichen Zeit heckt auf der "Seeteufel" der finstere Pirat Schwarzbart einen teuflischen Plan aus. Er will die "Wespe" kapern und sich nicht nur deren Reichtümer einverleiben, sondern auch die stolze "Wespe" selbst. Um seine Mannschaft anzuspornen, lässt der grausame Piratenkapitän kurzerhand alle Fässer mit Trinkwasser über Bord werfen. Der Wahnsinnsplan soll die Mannschaft anspornen, die schnellere "Wespe" in wenigen Tagen einzuholen - bevor alle verdursten müssen. Dem Plan von Schwarzbart kommt jedoch die "Niemalsland" in die Quere - und die geheimnisvolle Fracht, die das Schiff in einer äußerst wertvollen Truhe birgt. Denn für die interessieren sich weitaus mehr Leute als nur Schwarzbart
"Peter und die Sternenfänger" berichtet über die Ereignisse, die sich abspielten, bevor Peter Pan nach Nimmerland gelangte und sich entschloss, niemals erwachsen zu werden. Der Piratenkapitän Schwarzbart ist natürlich niemand anderes als Kapitän Hook, und hier erfahren wir endlich, wie er seine Hand an das Krokodil verlor und wie Peter Pan fliegen lernte. Grundlage für diese Erzählung ist die berühmte Geschichte, die der schottische Schriftsteller James Matthew Barrie 1902 in einem Buch mit dem Titel "The Little White Bird" begann und später in dem Bühnenstück "Peter und Wendy" fortführte. Peter Pan ist auch heute noch eine der bekanntesten Figuren der Kinderliteratur. Mehr als einhundert Jahre nach Entstehen der Vorlage haben die beiden Autoren Dave Barry und Ridley Pearson Peter Pans (Vor-)Geschichte neu belebt und eine wunderbar abenteuerliche Erzählung für Kinder geschaffen, die den Zauber der Vorlage gekonnt eingefangen hat.
Im Oetinger-Verlag ist "Peter und die Sternenfänger" jetzt auch als Hörbuch erschienen. Die Romanvorlage wurde dabei leicht gekürzt umgesetzt, wobei die Kürzungen so geringfügig sind, dass sie nicht störend auffallen. Vorgetragen wird die rund 390 Minuten dauernde Lesung von Andreas Fröhlich, einem der bekanntesten deutschen Hörbuch- und Synchronsprecher. Fröhlich liest mit sichtlichem Spaß an der Sache und mit so vielfältig verstellten Stimmen, dass es einfach Spaß macht, ihm zuzuhören. Ob Slank, Grempkin, Schwarzbart, dessen Bootsmann Smee oder Peter selbst - alle Figuren verfügen über eine eigene Art zu sprechen, die die Geschichte unmittelbar vor dem inneren Auge der kleinen - oder großen - Zuhörer entstehen lässt.
Eine besondere Erwähnung hat die äußerst gelungene Aufmachung des Hörbuches verdient. Die fünf CDs sind nicht, wie meistens üblich, in einer einfachen Plastikbox, sondern in einer aufwändigen, vollständig aufklappbaren Pappbox untergebracht, die an großformatige Special Editions von DVD-Sammlungen erinnert. Die Box selbst ist noch einmal in einem Pappschuber verpackt. Alle CDs sind hochwertig mit dem Titelbild der Romanvorlage bedruckt. Als besonderer Clou ist das Cover genau wie beim Buch mit Goldschrift und goldenen Sternen geprägt, was dem gesamten Produkt einen wunderschönen, edlen Gesamteindruck verleiht. Damit eignet sich "Peter und die Sternenfänger" auch als hübsches Geschenk für kleine Hörer und erwachsene Hörbuchfans.
Fazit: "Peter und die Sternenfänger" ist eine spannende, fantasievolle und teilweise anrührende Geschichte, die den Kinderbuchklassiker Peter Pan würdig erweitert. Die Handlung vereint alles, was kleine Hörer ab zehn Jahren begeistert: finstere Piraten, aufregende Kämpfe, tobende Stürme, kostbare Schätze und ein wenig Magie. Die Hörbuchumsetzung ist besonders gut gelungen, zum Einen durch den fantastischen Sprecher Andreas Fröhlich, zum Anderen durch die hochwertige Verpackung der CDs.