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 Philipp II. von Makedonien


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Wie kaum eine andere historische Figur steht Philipp II. im Schatten seines Sohnes Alexanders des Großen. Außerhalb der Geschichtswissenschaft dürfte es sogar nur wenige Menschen geben, die mit Philipp II. von Makedonien viel verbinden können. Doch dabei hat er Makedonien überhaupt erst zu einer Großmacht entwickelt, ein schlagkräftiges Heer geschaffen und sein Reich durch geschickte Diplomatie gesichert. Sein Sohn hätte ohne diese Leistung nie das Perserreich erobern und als "der Große" in die Geschichte eingehen können.

Jörg Fündling will mit seiner gut 220-seitigen Biografie Philipp II. nicht als Vater Alexanders, sondern als eigenständige Persönlichkeit würdigen. In elf Kapiteln erzählt er die Geschichte seines Lebens und den damit verbundenen Aufstieg Makedoniens von einem von allen Seiten bedrohten Kleinstaat zu einer Großmacht, welche die Griechen unterwirft und dessen Heer wenig später das Perserreich zerschlagen wird.

Im Anhang des Buches finden sich der Anmerkungsapparat, ein Stammbaum, eine Zeittafel, ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Register.

Jörg Fündling ist eine kurze, aber durchaus lesenswerte Biografie des Makedonenkönigs Philipp II. gelungen. Sie besticht nicht durch grundlegende neue Erkenntnisse oder eine neue Perspektive auf das Leben oder die Zeit Philipps, sondern mehr durch die gute Zusammenfassung des Wissenstandes.

Von Beginn an bemüht sich der Autor darum, das Leben des Königs in seine Zeit einzubetten und dem Leser zu vermitteln, welchen Problemlagen Makedonien ausgesetzt war. Im Süden die Griechen, welche die Makedonier als Barbaren oder bestenfalls Halbbarbaren betrachteten, im Osten eine ungeschützte Küste, im Norden die Thraker und im Westen Illyrer, die jeder Zeit plündernd durch das Reich ziehen konnten. Philipp wird von Fündling als charismatische Führungspersönlichkeit dargestellt, die die notwendige Tatkraft und Kaltblütigkeit sowie das diplomatische und taktische Geschick mitbrachte, um den Problemen Herr zu werden.

Dazu musste er nicht nur die äußeren Bedrohungen abwehren, sondern auch nach innen Reformen durchführen, um das notwendige Heer aufzustellen. Das hieß mit Traditionen brechen und manchen Makedonen verärgern. Doch Philipp war erfolgreich, befriedete die Grenzen und wurde schließlich der Hegemon Griechenlands. Fündling folgt im Großen und Ganzen dem verbreiteten Philipp-Bild in der Geschichtswissenschaft. Ein intelligenter, aber kaltblütiger Herrscher, der erfolgreich aus einem bedrohten Reich eine Hegemonialmacht machte. Wer sich also mit Philipps Biografie auskennt, wird hier nicht viel Neues lesen.

Wer dagegen noch wenig bis nichts über den Makedonenkönig weiß, findet bei Fündling eine gute erste Einführung. Auf circa 180, vereinzelt bebilderten Textseiten findet der Leser alle wesentlichen Informationen zu seinem Leben kurz und bündig zusammengefasst. Auch gelingt es dem Autor, die Biografie kurzweilig und zügig zu erzählen, so dass der Leser den Text gerne liest.

Fazit: Eine zwar nicht originelle, aber solide und kurzweilig geschriebene Biografie, die gerade für Studenten nützlich sein sollte.

Weitere Informationen zum Buch finden sich auf der Webseite des Verlags.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 1. September 2014 | ISBN: 978-3805348225 | Preis: 29,99 Euro | 224 Seiten | Sprache: Deutsch

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