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 Piraten! Das Kochbuch

Autoren: Monika Römer
Illustratoren: Helmut Dohle
Verlag: Hölker

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Piraten sind in. Seit einigen Jahren erleben sie ein Revival in Kino und Büchern und auch überall sonst. Da ist kaum noch ein Bereich des Lebens, in dem man nicht über sie stolpert. Hier folgt also nun auch noch ein Kochbuch, erschien im Hölker Verlag.

Das Buch ist sehr ansprechend aufgemacht, mit einem Einband aus Kunstleder und einer Goldschrift. Auch die Qualität der Seiten ist schön. Alles ist auf alt getrimmt, sodass man den Eindruck erhält, hier wirklich das Buch eines Piraten in der Hand zu halten.

In der Einführung legt die Autorin dar, warum sie ausgerechnet ein Piratenkochbuch geschrieben hat - und hier bemerkt man bereits, wie sehr die Autorin sich mit den Freibeutern beschäftigt hat. Dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man weiterliest - denn die Autorin gibt nicht nur Rezepte zum Besten, sie beschreibt auch die Lebens- und Ernährungsstile der Freibeuter.

Sie beginnt mit den Piraten, die im Mittelalter die Nord- und Ostsee unsicher gemacht haben, begibt sich dann zum Mittelmeer, um die Korsaren des 16. Jahrhunderts zu besuchen, erzählt vom berüchtigten Francis Drake, bevor sie dann in die Karibik hinübersegelt. Nach den Seeräubern Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts wendet sie sich dann Jean Lafitte zu, der im Golf von Mexiko sein Unwesen trieb. Zuletzt macht sie noch einen Abstecher zu den Piraten des Chinesischen Meeres.

Zu allen Piraten gibt sie mehr oder minder historisch überlieferte Rezepte - denn eine besonders reiche Schriftkultur hatten die Piraten ebenso wenig wie einen ausgewogenen Speiseplan. Daher orientiert sich die Autorin oft an Gerichten, wie es sie zu jenen Zeiten und heute immer noch in den diesbezüglichen Schaffensgebieten gab - so findet man bei den Piraten der Nord- und Ostsee ein Rezept für Labskaus und bei den chinesischen eines für kantonesische Garnelenbällchen.

Besonders interessant ist hier, dass die Autorin zwei Arten von Rezepten angibt: zum einen Kombüsenrezepte, die sich auch leicht zu Hause nachkochen lassen, und historische Rezepte, die manchmal eher weniger zum Selbermachen geeignet sind. Doch gerade dadurch wird auch die Entwicklung deutlich gemacht.

Die Rezepte selbst gut beschrieben und einfach erklärt. Doch leider steht nirgendwo eine Personenangabe. Da mitunter auch unübliche Mengen an Zutaten verwendet werden, können ungeübte Köche hier ins Straucheln geraten.

Doch alles in allem ist dies ein sehr gelungenes Buch. Die Fakten sind gut recherchiert und angenehm aufbereitet, mit vielen Bildern verziert, die alles sehr gut veranschaulichen. Und gerade wegen seiner Aufmachung eignet sich dieses Buch gut als Geschenk, denn es macht schon etwas her.

Sabine Hunsicker



Hardcover | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 9783881177467 | Preis: 14,95 Euro | 49 Seiten | Sprache: Deutsch

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